Ex-Assistentin von Sean „Diddy“ Combs sagt aus: „Ich wollte am liebsten sterben“

Als 21. Zeugin im Verfahren gegen Sean „Diddy“ Combs bleibt sie bei ihren schweren Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs


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Am Donnerstag (29. Mai) endete die dritte Woche im Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs mit der Zeuginnenaussage seiner ehemaligen Assistentin. Die vierte Woche in New York begann ebenfalls mit ihrer Aussage – diesmal wurde jedoch nicht durch die Staatsanwaltschaft befragt, sondern von Combs‘ Verteidigern im Kreuzverhör.

„Ich schämte mich zutiefst“

Die Assistentin, die im Verfahren unter dem Pseudonym „Mia“ auftritt, soll zwischen 2009 und 2017 für Combs gearbeitet haben. Bereits in der vergangenen Woche hatte sie wiederholt bezüglich angeblichen sexuellen Missbrauch durch Combs sowie in Bezug auf ein toxisches Arbeitsumfeld ausgesagt.

Wie die „New York Times“ berichtet, stellten die Verteidiger Mia im Gerichtssaal „aggressiv“ zur Rede und zweifelten ihre Vorwürfe des Missbrauchs stark an. So fragte ein Verteidiger etwa, warum Mia die Vorfälle nicht früher gemeldet habe, wenn sie tatsächlich mehrfach stattgefunden hätten. Mia antwortete dazu: „Ich schämte mich zutiefst und ich wollte am liebsten sterben.“

So habe sie außer ihrem Therapeuten niemandem davon erzählt. Erst im Zuge der Ermittlungen gegen Combs Mitte 2024 sei sie öffentlich darauf eingegangen.

Private Nachrichten und Abfindung

Die Verteidiger wiesen zudem auf Social-Media-Posts und private Nachrichten hin, die Mia während und nach ihrer Beschäftigung bei Combs geschrieben haben soll. In einer Nachricht aus 2020 heißt es in Bezug auf den Angeklagten: „Ich liebe dich von ganzem Herzen und bin für immer für dich da.“ Die Assistentin gab daraufhin an, von Combs manipuliert worden zu sein.

„Die Version von Puff, die mich wie eine beste Freundin behandelt hat, habe ich wirklich geliebt“, sagte sie aus. Und weiter: „Ich habe erst vor Kurzem verstanden, was mit mir passiert ist.“ Sie sagte, dass sie den Missbrauch erst im Nachhinein hätte reflektieren können.

Mia erklärte, dass sie 2017 eine Abfindung von rund 400.000 US-Dollar von Combs und seinen Firmen erhalten habe, ohne dabei jemals sexuelle Übergriffe erwähnt zu haben.