„Adolescence“ knackt Netflix-Rekord mit fast 100 Millionen Aufrufen
Die virale Miniserie bricht schon nach 3 Wochen den Streaming-Rekord. Hier mehr Infos zur Show.

Die britische Mini-Serie „Adolescence“ ist in kürzester Zeit viral gegangen. Im Großen und Ganzen kann sie als düstere Warnung vor den möglichen Auswirkungen der Incel-Kultur und der Radikalisierung junger Männer im Internet verstanden werden. Im Zentrum steht der Mord an einer Mitschülerin durch einen 13-Jährigen.
Am Dienstagabend des 1. April hat Netflix nun konkrete Zahlen zu der vierteiligen Produktion aus Großbritannien bekannt gegeben. Seit der Veröffentlichung am 13. März wurden weltweit rund 96,7 Millionen Abrufe für „Adolescence“ (Laufzeit: 3 Stunden, 50 Minuten) registriert. Der Streaming-Dienst mit mehr als 300 Millionen zahlenden Mitgliedern in über 190 Ländern veröffentlichte seine Wochencharts, die die Streaming-Top-10 von jeweils Montag bis Sonntag erfassen. Hier die Zahlen von „Adolescence“:
- Erste Online-Woche (13. bis 16. März): 24,3 Millionen Abrufe
- Zweite Woche (17. bis 23. März): 42 Millionen Abrufe
- Dritte Woche (24. bis 30. März): 30,4 Millionen Abrufe
„Adolescence“ blickt in die dunkle Psyche eines Teenagers
Diese Zahlen haben „Adolescence“ nicht nur in die Liste der beliebtesten Netflix-Serien aller Zeiten auf Platz 9 katapultiert, sondern auch Serien wie „Stranger Things“ Staffel 3 (94,8 Millionen) und „Bridgerton“ Staffel 2 (93,8 Millionen) verdrängt – in nur 17 Tagen. Netflix misst seine beliebtesten Serien-Listen basierend auf 91 Tagen der Zuschauer:innenzahlen, was bedeutet, dass die Serie noch über zwei Monate Zeit hat, um weiter an der Spitze zu klettern.
„Adolescence“ erzählt die Geschichte des 13-jährigen Jamie Millers (gespielt von Owen Cooper), der eines Abends eine Mitschülerin brutal ersticht. Er wird vor den Augen seiner ahnungslosen Familie festgenommen und verhört. Schonungslos und echt beleuchtet „Adolescence“ die Psyche des Teenagers, der von Mobbing, sozialen Medien und toxischen Männlichkeitsbildern beeinflusst wird.
Intensiv und ohne Unterbrechung: Vier Episoden in Echtzeit
Die Netflix-Serie sticht auch durch ihren aufwändigen Drehstil hervor, da die Episoden in Echtzeit spielen – es gibt keine Schnitte. Das kommt besonders in der dritten Episode zur Geltung, wenn eine Psychologin (Erin Doherty) mit dem Jungen spricht, um mehr über seine schreckliche Tat zu erfahren. Die markante Kühle und schnelle Intelligenz der Psychologin kommen hier perfekt zum Einsatz, als sie den Jungen geschickt unter Druck setzt und in die Enge treibt, ihn immer näher an Wahrheiten führt, die er nicht anerkennen will, und ihm Überzeugungen offenbart, von denen er kaum wusste, dass er sie hegt.
„Adolescence“ soll in britischen Schulen gezeigt werden
Insbesondere in Großbritannien hat die Serie Gespräche über Messerkriminalität und toxische Männlichkeit angestoßen: Durch eine Initiative der britischen Regierung werde sie nun allen weiterführenden Schulen im Vereinigten Königreich zugänglich gemacht.
Die Entscheidung, die Serie in Schulen zu zeigen, wurde vom britischen Premierminister Keir Starmer unterstützt: „Als Vater, der diese Serie mit meinem Teenager-Sohn und meiner Tochter angesehen hat, kann ich sagen – sie hat einen tiefen Eindruck hinterlassen“, erklärte Starmer. „Es ist eine wichtige Initiative, um möglichst viele Schüler:innen zu ermutigen, die Serie zu sehen. Wie ich bei meinen eigenen Kindern sehe, ist es entscheidend, offen über ihre Kommunikation, die Inhalte, die sie konsumieren, und ihre Gespräche zu sprechen, um schädliche Einflüsse zu bekämpfen.“
Der Premierminister Starmer betonte auch, dass dies keine Herausforderung sei, die Politiker:innen einfach per Gesetz lösen könnten. „Wenn ich einen Hebel ziehen könnte, um das zu lösen, würde ich es tun. Nur durch Zuhören und Lernen aus den Erfahrungen junger Menschen können wir die Themen angehen, die diese bahnbrechende Serie aufwirft.“