Crystal Fighters vereinen Strenge und Hedonismus


Zwei Mädels und drei Jungs bilden eine internationale Partytruppe. Ihre Geheimwaffe: die Txalaparta.

Crystal ist eines dieser Wörter, die für Musiker anscheinend unwiderstehlich sind, wenn es darum geht, ihrem Projekt einen Namen zu geben (siehe auch „Wolf“ oder „Bear“). Auch Sebastian, Graham, Gilbert, Laure und Mimi konnten Klang und spirituellen Assoziationen des Kristalls nicht widerstehen.

„Anfangs hatten wir viele verschiedene Bandnamen,“ erzählt Sänger Sebastian, „aber vor unserem ersten Konzert sagten wir dem Promoter: ‚Heute sind wir Crystal Fighters!‘, und dabei blieb es.“Zu diesem Zeitpunkt, im Herbst 2007, hat das Quintett bereits eine Rohversion ihres künstlerischen Konzepts entwickelt, welches auf einer einzigartigen Inspiration basiert. Laures baskischer Großvater Bakar war kurz zuvor verstorben und hatte seiner Enkelin Zeichnungen und Lyrik hinterlassen, die das Skelett einer unvollendeten Oper darstellten.

Laure zeigte diese Erbschaft ihrem engen Freund Graham, und gemeinsam entschieden sie, mit ihren neuen Musikerkollegen die Gedanken ihres Großvaters weiterzuspinnen und zu vertonen. Das Ergebnis ist eine wahnwitzige Mischung aus Bass- und Synthie-lastigem Londoner Rave und baskischer Folklore. Dabei sticht insbesondere der Sound der Txalaparta (ein hölzernes Perkussions­instrument, das aus einem Balken und zwei Röhren besteht) heraus. In „I Do This Every Day“ erklingt sogar eine Metalgitarre – ein Zeugnis von Grahams Vorstadtjugend in Amerika.

Das Ideal der Crystal Fighters ist die Union von traditionellen Bräuchen und Melodien mit modernem, metropolischem Elektro. Dabei darf der Spaß nicht zu kurz kommen, sagt Sebastian: „Wir haben definitiv eine hedonistische Seite. Wenn du Tanzmusik machen willst, brauchst du eine Vorstellung davon, wie sich Hedonismus anfühlt. Und die haben wir uns besonders in der Frühphase der Band erarbeitet.“