Was ist da los, Herr Staiger?
Das Metal-Label Nuclear Blast ist auf Pop-Ausflug und nimmt die finnische Frauenband Indica unter Vertrag. Der Chef verrät das Geheimnis des geplanten Erfolgs.
Markus Staiger, Ihr Label Nuclear Blast ist eine Metal-Macht. Nun veröffentlichen Sie A Way Away, ein Album der finnischen Frauen-Popband Indica. Gehen die Heavy-Fans Ihnen jetzt an den Kragen?
Staiger: Wer damit Probleme hat, tut mir leid. Klar mache ich Nuclear Blast für die Fans – aber auch für mich. Ich finde, dass Indica super zu uns passen. Die Reaktionen auf YouTube sind positiv, auch von Metal-Hörern.
Sie sind sehr überzeugt: Über eine halbe Million Euro haben Sie in Indica investiert. Wie kriegen Sie die wieder rein?
Staiger: Indem wir Top Ten gehen und europaweit 100.000 CDs verkaufen. Schlaue Leute sagen, dass man Erfolg nicht erzwingen kann – wenn man Vollgas gibt, ist er wahrscheinlich. Wer auf Mittelmaß setzt, schafft es nicht. Wir schon.
Wie haben Sie die unzähligen Drinks vertragen, die Sie mit Entscheidungsträgern nehmen mussten?
Staiger: Ich schütte mich nie komplett zu, aus Angst vor dem nächsten Morgen.
Die Metal-Szene gilt als Paradies mit guten Umsätzen. Was haben Sie beim Pop-Ausflug gelernt?
Staiger: Dass die Masse alles kauft, womit sie intensiv genug penetriert wird, durch TV, Radio, Plakatierung. Im Metal nützt das nichts, da zählt zu 90 Prozent die Qualität der Musik. Im Pop geht es viel mehr um Connections und Invest. Und Glück. Joachim Hentschel