Tomte, München, 59:1


Schnodderbacke Thees Uhlmann beschert dem ME-Klub-Abend einen triumphalen Relaunch: Die Schweine am Samstag sind tot, es lebe der Musikexpress Klub!

Alle, aber auch wirklich alle müssen sich schickgemacht haben. Und der ganze Rest. Dieser Wahrnehmungstäuschung konnten sich weder die Kassenkräfte noch das scheint’s vollzählig erschienene Münchner Indie-Volk verwehren: In den knapp eineinhalb Stunden vor Konzertbeginn hieß es für die einen grüßen, stempeln und kassieren im Akkord und für die anderen drängeln, dass die Schwarte qualmte. Drinnen war der Einlassstress schnell vergessen, denn die zu einem Unplugged-Trio geschrumpften Tomte (Uhlmann, Dennis Becker und Simon Frontzek) stimmten mit einem gewohnt anekdotenschleudernden Thees auf ihr neues Album ein. Drei Songs gab svon heureka, eingebettet in ein Greatest-Hits-Set (u.a. „Schrei den Namen meiner Mutter“ „Ich sang die ganze Zeit von dir“. „Wilhelm, das war nichts“ und „Korn & Sprite“), das wiederum von Uhlmanns Ansagen. besser: Offenbarungen zusammengehalten wurde. So gestand er in Anbetracht der Albumveröffentlichung Bammel und Erfolgsdruck ein {„Ich fühle mich wie beim letzten von den neuen Star-Wars-Filmen, da wo der junge Barth Vader am Lavastrom anfängt zu brennen“) und bedankte sich beim ME für die Titelgeschichte, beim RollingStone für die knapp verpasste Titelgeschichte ( „Bob Dylan hat doch noch gefurzt, deswegen sind wir runtergerutscht!“) sowie beim Metal Hammer für die fundierte Auseinandersetzung mit der metallischen Materie. Zwischenrein noch schnell ein von Herrn Frontzek intoniertes Bright-Eyes-Cover („Road To joy“; inklusive original Oberst‘ scher Keuch- und Zischlaute) geschoben, und fertig war die Sause, anlässlich derer Uhlmann, Becker und Frontzek hernach noch ausgiebig die Tanzfläche enterten. Da spielt man schnell mit dem Gedanken, Thees‘ enthusiastischen Vorschlag in die Tat umzusetzen: „Das machen wir jetzt jeden Monat!“You wish. Wir auch.

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