Hope Sandoval & The Warm Inventions
Until The Hunter
Tendril Tales/Rough Trade
So viel kann man gar nicht kiffen, um dem neuen Werk der Eso-Rocker in alle Verästelungen folgen zu können.
Natürlich sind Hope Sandoval & The Warm Inventions weltweit anerkannte Spitzenkräfte für ätherische Eso-Americana, die bisweilen bis zum Stillstand verlangsamt wird. Aber auf UNTIL THE HUNTER droht sich das Konzept in Wohlgefallen aufzulösen. Immer wieder verlieren sich Sandoval und ihre Band in Sphären, in die man ihnen nur bedingt zu folgen bereit ist. Minutenlang haucht Sandoval im Eröffnungssong „Into The Trees“ „I miss you“, während es um sie herum strukturlos wabert und fiedelt und orgelt und mäandert.
Diese Ausflüge in Welten, die einst schon Amon Düül II zum Verhängnis wurden, sind zwar nicht an der Tagesordnung, aber symptomatisch. Denn nur gelegentlich bemüht sich die sonst bei Mazzy Star unter der ordnenden Hand von David Roback agierende Sandoval um Songstrukturen, immer wieder dürfen die Warm Inventions vorsichtig mit der Instrumentierung experimentieren und die ewig epischen Gitarren und kirchenhaften Orgeln mit Cello oder Glöckchen ergänzen. Nur eins bleibt gleich, muss gleich bleiben: das Tempo, das zwischen den Extremen langsam und gaaaaanz langsam changiert.