Demolition Expert – Rare Acoustic :: Demos

Demo-Aufnahmen des vergessenen Soul- und Country-Songwriters.

Und dann stellt Jeb Loy Nichols, den manche noch von den Fellow Travellers kennen, in den Liner Notes zu Demolition Expert die Frage, warum Jim Ford eigentlich nie berühmt wurde. Warum er „the failure“ blieb, sein halbes Leben lang in einem Trailerpark in Nordkalifornien lebte, inmitten seiner Bänder und vieler Erinnerungen. Klären lassen wird sich das vier Jahre nach Fords Tod und über 40 Jahre nach der Veröffentlichung seines einzigen offiziellen Albums Harlan County nicht mehr. Man kann nur vermuten, dass es etwas mit seiner Zerrissenheit zu tun hatte und vielleicht auch damit, dass er nie dieses maskuline Selbstbewusstsein besaß, das im Prinzip gar nicht so unähnliche Künstler wie jene der „Outlaw“-Bewegung zu Stars machte. Ford schildert die Verzweiflung stets ohne Hoffnung. Sicher ist jedoch die Wucht, die seine Songs entfalten – auch auf dieser Sammlung von Demo-Aufnahmen. Roh sind die, rauschig und oft genug fragmentarisch. Man hört Menschen, die den Raum betreten und verlassen, Gelächter, das Einschenken von Getränken. Dennoch erkennt man, was „Jessie“ für eine wunderbare Soul-Ballade hätte werden können und was „Looking Over My Shoulder (Still Alright After All)“ an Identifikationspotenzial bereithält. Am Ende finden sich ein paar Fetzen aus einem Interview mit Ford. Sie geben keine Antworten, zeigen einen Mann, an dem das Leben und die Sucht deutliche Spuren hinterlassen haben. Neben Jackson C. Frank vielleicht das größte Geheimnis der US-Folk- und Country-Szene.