Atlas Sound :: Parallax
4AD/Beggars/Indigo
Deerhunter-Frontmann Bradford Cox hat ein leicht wolkiges Psych-Pop-Album gemacht.
Es vergeht fast kein Interview, in dem Bradford Cox nicht erzählt, wie wichtig es ihm sei, seine Songs ohne große Vorbereitung und in kurzer Zeit aufzuzeichnen. Und damit meint er nicht die Tonnen von Demos und Mixtapes, die er über seinen Blog an die weltweite Deerhunter-Gemeinde ausschüttet, die Solo-Alben unter dem Logo Atlas Sound sollen auch auf diese Art entstanden sein. Was umso erstaunlicher ist, als Cox eine voluminöse, um nicht zu sagen, leicht wolkige Popmusik produziert, die sich immer so anhört, als sei sie in heldenhafter Heimarbeit mit vielen Loops entstanden. Nur auf den Punkt kommen will sie nicht. Was den Sänger, Songwriter und Gitarristen zu einer Zeitfigur macht; Cox umgibt sich mit Mehrdeutigkeiten, nach und nach erkennbaren Bezügen, er eiert mit seiner Stimme perfekt durch Songgebilde, die in jedem Moment die Biege machen und in einem Gewirr ambienter Klangstrippen enden können. Gelingt ihm dann mit „My Angel Is Broken“ endlich ein tief durchatmender Popsong, den man vor lauter Freude zum Instant-Klassiker erklären möchte, verlässt Cox plötzlich den Pfad vorhersagbarer Harmoniefolgen und landet im Delay. Aber genau das sind doch die lebensverschönernden Extras, die wir uns von Atlas Sound wünschen.
Key Tracks: „The Shake“, „Doldrums“
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