Rapper Massiv: „Ich habe Klicks gekauft“
Der Weddinger Rapper Massiv hat in einem Livestream zugegeben, schon einmal Klicks gekauft zu haben. Eine Aktion, die viel Ärger nach sich gezogen hat.
Erst kürzlich echauffierte sich Haftbefehl über Rapper und Labels die sich Klicks auf Streamingdiensten und YouTube kaufen, um in die großen Playlists aufgenommen zu werden. Wie einfach das geht, ist spätestens seit einer YouTube-Doku des öffentlich-rechtlichen Kanals „Y-Kollektiv“ von vor zwei Jahren bekannt. Nun hat Rapper und Labelboss Massiv in einem Stream zugegeben, in der Vergangenheit Klicks für einen seiner Künstler gekauft zu haben. Danach habe er sich so „dreckig und so verlogen“ wie noch nie zuvor gefühlt.
Eigentlich hätte es der Rapper aus dem Berliner Wedding immer abgelehnt Klicks zu kaufen, erzählte Massiv in dem Stream, in dem er die Fragen zugeschalteter Fans beantwortete. Er hätte seinen Künstlern gesagt: „Wir ziehen straight durch.“ Eines Tages sei er aber schwach geworden und hätte einmalig 50.000 Streams für einen seiner Künstler gekauft:
„Aber da ich das Gefühl zu dieser Zeit hatte, dass es jeder macht. Und ich der Einzige bin, der es nicht macht, stand ich manchmal vor dem Spiegel und hab mir gedacht, was für ein Manager ich wohl sei. Bin ich dumm? Man muss das Beste für seine Künstler machen. Und wenn es das Spiel ist, das erfordert wird von einem, dann musst du dich an die Regeln anpassen.“
Danach hätte er sich aber nicht nur schlecht gefühlt, sondern auch zwei Abmahnungen von Universal erhalten. Außerdem tue ihm der Klickkauf „auch Leid für komplett Rap und für komplett Hiphop.“
Massiv erklärte weiter, dass es im Deutschrap gang und gäbe wäre Klicks zu kaufen. Künstler die sich dem entziehen, würden „ablosen“. Wer dagegen Streams einkauft, würde in die großen Playlists aufgenommen werden und so auch mehr „echte“ Streams generieren: „Das ist ein Spiel. Entweder du spielst es richtig oder du lässt deine Finger weg davon“, sagte Massiv in dem Stream. Er selbst hat ich wohl – zumindest vorerst – dafür entschieden, nicht mitzuspielen.
Hier seht Ihr einen Mitschnitt vom Livestream: