Netflix plant einen Film über Massenmörder und Terrorist Anders Breivik


Seit 2011 sitzt Anders Breivik im Gefängnis. Dort wird er wohl bald einen Film über sich selbst sehen können. Aber ist das überhaupt eine gute Idee?

Streaming-Anbieter Netflix und Regisseur Paul Greengrass („Flug 93“, „Green Zone“) planen einen gemeinsamen Film, den sie besser besonders vorsichtig angehen sollten. Sie wollen die Geschichte des rechtsextremen Norwegers Anders Behring Breivik, der im Juli 2011 auf der Insel Utøya und in Oslo 77 Menschen getötet hat und seitdem im Gefängnis sitzt, verfilmen. Breivik wurde zu 21 Jahren Haft und anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt – eine höhere Strafe gibt es in Norwegen nicht.

Greengrass will das Biopic über den Terroristen Breivik bereits im kommenden Herbst in Norwegen drehen, 2018 will Netflix ihn weltweit ausstrahlen. Im Zentrum des Dramas wird die abscheuliche Tat stehen, durch die Breivik sich ein „reineres“ Europa erhofft hat. Darsteller für das Projekt stehen noch nicht fest, bald wird es aber auch dazu neue Informationen geben.

Dieses Denkmal erinnert an die Opfer auf der Insel Utoya.

Der Stoff muss von Greengrass besonders geschickt angefasst werden, immerhin arbeitete Breivik stets selbst daran, seine Ideologien und seine Person berühmt zu machen – nicht nur durch den Massenmord. Breivik verschickte vor der Tat ein langes Manifest an Rechtsradikale in verschiedenen Ländern, mit Klagen gegen den Staat Norwegen (es geht meist um seine Haftbedingungen) will er immer wieder in die Öffentlichkeit. Breivik zeigte sich stets sehr sendungsbewusst, ein Film über sich selbst könnte ihm sogar gefallen – Netflix begibt sich auf dünnes Eis.

ODD ANDERSEN AFP/Getty Images