Lana Del Rey verteidigt ihr geplantes Konzert in Israel


Lana Del Rey performt beim Meteor Festival in Israel. Eine Entscheidung, die unweigerlich zu einem Politikum wird, wie es auch schon bei Radiohead, Nick Cave und Lorde der Fall war.

„(…)I believe music is universal and should be used to bring us together.“

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Lana Del Rey wird auf dem Meteor Festival in Israel auftreten – trotz oder gerade wegen der komplexen politischen Lage im Land. Auf dem diesjährigen Festival werden unter anderem DJ Koze, Ariel Pink und Flying Lotus spielen. Das Festival findet vom 6. bis zum 8. September statt.

Eine Mischung aus Pro-Palästina-Aktivisten, Israel-Gegnern und Fans reagierten verärgert und Del Rey postete auf Twitter ein langes Statement, in dem sie erklärt, weshalb sie sich für einen Auftritt in Israel entschied:

https://twitter.com/LanaDelRey/status/1031269344179761152

Lana Del Rey schreibt unter anderem: „ We don’t always agree with the politics of the places we play within or even in our own country. (…) „. 

Ihr Konzert in Israel sei kein politisches Statement. Genauso wenig wie ein Auftritt in Kalifornien etwas mit der amerikanischen Regierung zu tun hätte, würde dieser Auftritt in keiner Art mit Israels Politik in Verbindung stehen und deren „manchmal unmenschlichen Handlungen“, wie Del Rey schreibt.

Bereits Nick Cave und Lorde standen unter Druck

Israels Regierung wird aktuell dafür kritisiert, dass sie die Rechte der arabischen Bürger des Landes beschnitten hat. Seit Juli wird arabisch, immerhin die Sprache von fast 20 Prozent der Bevölkerung, nicht mehr als Amtssprache gewertet, sondern nur noch Hebräisch. Del Reys Statement, Musik solle Menschen zusammenbringen und sie wolle für die Kinder im Gastland performen, wurde von verschiedenen Seiten kritisiert. Wenn sie mit Musik Menschen vereinen wolle, dann solle sie fordern, dass auch Leute aus den palästinensischen Gebieten Israels zum Konzert kommen dürften – so lauten jedenfalls vereinzelte Forderungen auf Twitter und in anderen Netzwerken.

Roger Waters in Berlin: Israel-Hass in Großbuchstaben
Primär reagierte die PACBI (Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel) auf den Auftritt Del Reys. Die PACBI ist Teil der BDS-Bewegung, die sich augenscheinlich für die Rechte von Palästinensern einsetzt, zunehmend aber immer offener antisemitische Tendenzen aufweist. BDS mitsamt PACBI wollen Israel wirtschaftlich sowie kulturell isolieren und rufen deshalb auch zum Boykott des gesamten Meteor-Festivals auf. Ihr berühmtester Fürsprecher ist Roger Waters, der zuletzt bei seinen Berlin-Konzerten bizarre anti-israelische Statements von sich gab. Auch beim diesjährigen Pop-Kultur-Festival in Berlin rief der BDS zum Boykott auf. Grund dafür war ein Reisekostenzuschuss, den der Staat Israel 2017 einer Musikerin genehmigte. Das Festival meldete sich auf der Homepage nun selbst zu Wort.

So haben Radiohead ihr umstrittenes Konzert in Israel über die Bühne gebracht
Lana Del Rey befindet sich in einer Situation, in der auch schon Nick Cave und Lorde waren. Bei deren angekündigten Konzerten in Israel meldeten sich BDS und PACBI ebenfalls lautstark, starteten öffentliche Kampagnen gegen die Musiker und machten die Konzerte jeweils zum Politikum. Lorde sagte ihr Konzert in Tel Aviv daraufhin ab, Nick Cave trat trotzdem auf.