ME-Liste

Hotlist 2023: Die spannendsten Newcomer*innen des Jahres


Von Domiziana und Nina Chuba über Armani White bis Tara Lily: Die folgenden 16 Newcomer*innen werden (oder sollten) das Popjahr 2023 geprägt haben.

Nina Chuba: Sie nimmt sich alles vom Buffet

Mit „Wildberry Lillet“ hat Nina Chuba nicht nur den likörhaltigen Aperitif wieder trenden lassen, sondern dem Deutschpop auch einen riesigen Sommer-Ohrwurm beschert.

Ein französischer, weinbasierter Aperitif, der zu 15 Prozent aus Fruchtlikör besteht, gemischt mit Beerenlimonade und abgerundet mit Eis und frischen Beeren. Das ist nicht nur das Rezept für ein Trendgetränk, sondern auch der Titel des Sommerhits 2022, der den Trend erst hervorgebracht hat: „Wildberry Lillet“ heißt die Single, mit der Nina Chuba im September
plötzlich auf Platz eins der Charts landete. Mit mal lässig gleichgültiger, mal fiebriger Stimme, und mit einer Mischung aus fordernder Mittelfinger-Attitude und Lebensbejahung singt die 24-jährige Sängerin darin von ihren persönlichen Wünschen: Sie will nicht nur „Immos“, Dollars und fliegen können „wie bei Marvel“, sondern auch „ein Haus für meine Mama an der Küste von Catania“.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Im dazugehörigen Musikvideo sitzt sie an einem beerenrot getünchten Buffet und strahlt vor einem überdimensional großen Eiswürfel in die Kamera, so als könne sie ihr eigenes Glück kaum glauben. Schließlich hat sich Nina Chuba innerhalb eines einzigen Jahres zu einer der beliebtesten Newcomerinnen Deutschlands hochkatapultiert. Sie hatte Fernsehauftritte in
den Late-Night-Shows von Jan Böhmermann und Tommi Schmitt, Features mit Juju, Kummer und Provinz, eine eigene Tournee und Shows auf einigen der größten Festivals des Landes.

Alle wollen Nina. Und Nina will alles. „Ich hab’ Hunger, also nehm’ ich mir alles vom Buffet“, geht der Refrain von „Wildberry Lillet“. Nina Katrin Kaiser – wie sie wirklich heißt – kommt aus Wedel bei Hamburg. Mit nur sieben Jahren ergattert sie eine Hauptrolle bei „Die Pfefferkörner“, es folgen Schauspielaufträge bei Produktionen wie „Notruf Hafenkante“ und „Das Traumschiff“. Doch Nina Chuba fühlt sich schon immer mehr der Musik verbunden und beginnt 2018 damit, Songs für ihre erste EP „Power“ zu schreiben. Die Tracks sind zu Beginn englischsprachig: Auf trappigdüsteren Beats singt sie von Selbstzweifeln
und verlorener Liebe. Dann, im Oktober 2021, kommt der Durchbruch: Mit dem Switch ins Deutsche und der Single „Neben mir“ knackte Nina Chuba die Millionenmarke bei YouTube und Spotify. Waren ihre älteren Songs eher melancholisch grau-meliert, strahlen die neuen Tracks vor Lebenslust und Energie. Der Sound: perfekt produzierter Pop mit Dancehall- und Afrobeats-Einflüssen, wie gemacht für die internationale Bühne, aber mit deutschen Zeilen wie „Fühlt sich so wie Fliegen
an / iPhone Flightmode, ich geh’ nicht ran, ja, ja“. Die Karriereflugbahn geht steil himmelwärts für Nina Chuba.

(Emma Wiepking)

Woher: aus Wedel, jetzt Berlin
Klingt wie: Paula Hartmann, Peter Fox, Badmómzjay, Kraftklub
Anspieltipps: „Glatteis“, „Wildberry Lillet“
Neue Musik: das Debütalbum GLAS ist am 24. Februar erschienen
Live: ausverkaufte Deutschland-Tour im April und Mai und auf den großen Festivals im Sommer (u.a. Hurricane/Southside,
Gurten, Summerjam, Highfield)

Jive/Sony