Hinter den Kulissen von „Fluch der Karibik“: 25 Fun Facts über die Piraten-Trilogie
Am 15. und 17. Januar 2021 zeigt Sat.1 die ersten beiden Teile der Piraten-Saga. Welche Überraschungen sich hinter den Filmen verbergen, erfahrt Ihr hier.
Mit mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar Einnahmen an den Kinokassen schafft es das „Fluch der Karibik“-Franchise auf den 14. Platz der erfolgreichsten Filmreihen aller bisherigen Zeiten. Wer hätte im Jahr 2002 gedacht, dass sich ein Film über einen moralisch ambivalenten Kapitän und eine untote Piratencrew zu einem der ikonischsten Abenteuerfilme überhaupt entwickeln würde? Die Walt Disney Company wohl am wenigsten. Diese war nämlich nicht wirklich begeistert, als sie von den Plänen hörten, dass „Pearl Harbor“-Regisseur Gore Verbinski einen Piratenfilm auf die Beine stellen möchte. Noch dazu ein Film, der auf einer Fahrattraktion im Disneyland basiert! Das Projekt galt zum Scheitern verurteilt – doch das Gegenteil war der Fall: Als „Fluch der Karibik“ im Jahr 2003 in die Kinos kam, entwickelte sich der Underdog zu einem Überraschungserfolg. Insbesondere Johnny Depp fand in dem exzentrischen und herrlich campy Captain Jack Sparrow seine Paraderolle, in die er noch vier weitere Male schlüpfen sollte.
Auf den ersten Teil folgten die zusammenhängenden Sequels „Fluch der Karibik 2“ (2006) und „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ (2007). Ohne Orlando Bloom und Keira Knightley als Liebespaar Will und Elizabeth kämpfte Jack Sparrow in „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ (2011) daraufhin an der Seite seiner alten Geliebten (Penélope Cruz). Sechs Jahre später wurde die Filmreihe mit „Pirates of the Caribbean – Salazars Rache“ (2017) komplementiert. Aktuell ist ein sechster Teil in Arbeit, in dem Margot Robbie die Hauptrolle übernehmen soll. Wer sein Hintergrundwissen bis dahin ein wenig aufbessern möchte, findet hier die lustigsten, interessantesten und spannendsten Trivia-Fakten zu der Piraten-Filmreihe.
1. Die „Fluch der Karibik“-Filme basieren auf einem gleichnamigen Fahrgeschäft in Disneyland und Walt Disney World.
Damit ging die Walt Disney Company ein ziemlich großes Risiko ein: Ein Blockbuster auf Grundlage einer Fahrattraktion? Nachdem sich „Fluch der Karibik“ (2003) jedoch überraschenderweise zu einem Welterfolg entwickelte, wurde die Originalattraktion in Disneyland modifiziert und mit den Charakteren aus dem Film entsprechend angepasst.
2. Ursprünglich wurde niemand anderes als Robert De Niro für die Rolle des Captain Jack Sparrow vorgesehen. Der „Taxi Driver“-Schauspieler lehnte allerdings ab, weil er davon ausging, dass der Film ein Flop werden würde.
Später, so heißt es, soll Robert De Niro seine Entscheidung aufgrund des Riesenerfolgs von „Fluch der Karibik“ (2003) doch ziemlich bereut haben. Aus diesem Grund habe er sich im Jahr 2007 dazu entschieden, in die Rolle des Captain Shakespeare in dem Fantasy-Abenteurfilm „Der Sternwanderer“ zu schlüpfen – was sich leider wirklich als ziemlicher Flop herausstellte.
3. Finanziell gesehen war die Rolle des Captain Jack Sparrow Johnny Depps großer Durchbruch.
Nach dem Welterfolg des ersten Teils – inklusive einer Oscar-Nominierung im Jahr 2004 – konnte Depp für die zwei folgenden Sequels 20 Millionen Dollar Gage einfordern. Für seine Rückkehr im fünften Teil „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ kassierte er ganze 90 (!) Millionen Dollar.
4. Weitere Schauspieler, die für die Rolle von Captain Jack Sparrow in Betracht gezogen wurden, waren Matthew McConaughey, Jim Carrey und Hugh Jackman.
Wer Johnny Depp als Jack Sparrow kennt, kann sich schwer einen Ersatz vorstellen. Bevor sich das Studio für ihn entschied, waren jedoch auch einige weitere Schauspieler im Gespräch. Neben Robert De Niro wurde auch Jim Carrey angefragt, der zu dem Zeitpunkt allerdings mit den Dreharbeiten zu „Bruce Allmächtig“ beschäftigt war. Daraufhin wandten sich die Filmemacher an Matthew McConaughey, da dieser eine große Ähnlichkeit zu Burt Lancaster aufwies. Lancaster wiederum hatte im Jahr 1952 bei dem Filmklassiker „Der rote Korsar“ mitgespielt und das Piratenfilm-Genre damit geprägt. Auch Hugh Jackman wurde in Betracht gezogen – die Rolle ging letztendlich jedoch an den etwas erfolgreicheren Johnny Depp.
5. Johnny Depp und seine Make-Up-Artistin spielten der gesamten Crew einen Streich, ohne dass sie es bemerkten.
Wenn man genau hinschaut, erkennt man an Jack Sparrows Kinn zu Beginn von „Fluch der Karibik“ eine kleine Schürfwunde – die mit der Zeit jedoch immer größer zu werden scheint. Dies ist jedoch keine Einbildung, sondern pure Absicht: Um sich einen Spaß zu erlauben, machte Johnny Depps Make-Up-Artistin die Schorfstelle über den Film hinweg absichtlich immer größer. Dem Team ist es nicht aufgefallen.
6. Keira Knightley, die in der Filmreihe die Gouverneurstochter Elizabeth Swann spielt, war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten zu „Fluch der Karibik“ (2003) gerade einmal 17 Jahre alt.
Aufgrund ihrer Minderjährigkeit wurde sie beim ersten Teil durchgehend von ihrer Mutter zu den Drehorten begleitet. Später verriet sie in einem Interview, dass sie zusätzlich ihre Brüste ständig aufpolstern musste, damit es so wirkte, als ob „etwas da wäre“.
7. Nach den Dreharbeiten zu der „Herr der Ringe“-Trilogie ließ sich Orlando Bloom mit seinen Schauspiel-Kollegen die Zahl Neun in elbischer Sprache tätowieren. Für „Fluch der Karibik“ (2003) musste Orlando Bloom sein Tattoo deshalb verdecken – zweimal ist es im Film jedoch kurz zu erkennen.
Blooms Tattoo befindet sich auf seinem rechten Handgelenk. Obwohl es beim Dreh konstant mit Make-Up bedeckt wurde, kann man es an zwei Stellen im Film sehen: Einmal erscheint es kurz im Bild, als Orlando Bloom seinen Arm während einer Kampfszene hebt. Auch bei der Szene, in der er nach dem Medaillon um Elizabeths Hals greift und erkennt, dass es seins ist, kann man es deutlich sehen.
8. Die Insel Dominica, auf der viele Landschaftsaufnahmen der Trilogie gedreht wurden, lag so abgeschieden, dass die Crew erst einmal Straßen bauen musste, um die Ausrüstung und Leute zu den Drehorten bringen zu können!
Für Verbinski war es unglaublich wichtig, dass die gezeigten Szenerien in der „Fluch der Karibik“-Trilogie auch tatsächlich in der Karibik gedreht wurden. Eine abgelegene Insel zu finden, auf der in Ruhe gedreht werden konnte, war jedoch leichter gesagt als getan. Die kleine Insel Dominica eignete sich letztendlich perfekt für die Pläne des Regisseurs – doch war ebendies auch mit ganz schön viel Aufwand verbunden. So waren nicht einmal genügend Unterkünfte auf der Insel zur Verfügung, um die 500 Crewmitglieder unterzubringen. Stattdessen mussten viele von ihnen täglich per Flugzeug oder Boot hingebracht werden.
9. Die Walt Disney Company selbst war von dem Erfolg von „Fluch der Karibik“ überhaupt nicht überzeugt und ging von einem riesigen Flop aus.
Der Grund? Niemand erwartete, dass ein Film basierend auf einem Fahrgeschäft sonderlich gut ankommen würde. Zudem erlebte das Piratenfilm-Genre schon seit langer Zeit eine Flaute. Es ist tatsächlich ziemlich beachtlich, dass „Fluch der Karibik“ überhaupt vom Studio autorisiert wurde – schließlich hatte Disney gerade erst ein Jahr zuvor mit „Der Schatzplanet“ (2002) einen großen Flop an den Kinokassen erleiden müssen. Der animierte Abenteuerfilm basierte auf dem Romanklassiker „Die Schatzinsel“ und nahm bei einem Budget von 140 Millionen US-Dollar leider nur 105 Millionen US-Dollar weltweit ein.
10. Während den Dreharbeiten zu „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ besuchte Johnny Depp in voller Jack-Sparrow-Montur eine Schule in London, um ein kleines Mädchen zu überraschen.
Das Mädchen hatte sich mit einer Fanpost an Johnny Depp gewandt und ihn gefragt, ob Jack Sparrow ihr dabei helfen könnte, eine Meuterei gegen ihre Lehrer*innen anzuzetteln und die Schule zu übernehmen. Anstatt auf die Nachricht zu antworten, ging Johnny Depp als Captain Jack Sparrow kurzerhand in die Klasse des Mädchens und riet ihr von ihrem Plan persönlich ab.
11. Neben Orlando Bloom stand auch Heath Ledger für die Rolle des Will Turner zur Auswahl.
Beim Castingprozess soll es ein knappes Rennen zwischen Orlando Bloom und Heath Ledger gewesen sein. Letztendlich bekam Bloom jedoch die Rolle, weil er durch die „Herr der Ringe“-Trilogie einen höheren Bekanntheitsgrad aufweisen konnte. Die Entscheidung scheint Ledgers Karriere jedoch nicht geschadet zu haben: Nur drei Jahre später konnte er sich über eine Oscar-Nominierung für seine Rolle in dem Drama „Brokeback Mountain“ freuen.
12. Captain Jack Sparrows ikonische Pistole, in der sich im ersten Teil nur ein Schuss Monition befindet, ist in Wahrheit gar kein Requisit, sondern echt.
Bei der Schusswaffe handelt es sich tatsächlich um eine echte Pistole aus dem Jahr 1760. Das Produktionsteam erwarb den historischen Gegenstand bei einem Händler in Connecticut.
13. Um die Besatzung der „Flying Dutchman“ so gruselig wie möglich erscheinen zu lassen, wurde eine Mischung aus echten Props und CGI-Effekten angewandt.
Aus diesem Grund könnte man denken, dass Davy Jones‘ (Bill Nighy) Krakenbart schwieriger herzustellen war als beispielsweise Stiefelriemen Bills (Stellan Skarsgård) äußere Erscheinung. Dem war jedoch nicht so: Während Skarsgård jeden Drehtag mehrere Stunden in der Maske verbringen musste, wurde Nighys Gesicht und Körper einfach gescannt und später nachanimiert.
14. In der letzten Szene von „Fluch der Karibik 2“ erhalten die Hauptcharaktere überraschende Unterstützung von Captain Barbossa, um Jack Sparrow von den Toten zurückzuholen. Das Besondere dabei: Die Schauspieler*innen wussten selber nicht, dass Geoffrey Rush zurückkommen würde.
So wurde den Beteiligten zuvor gesagt, dass es Anamaria sei, die ihnen bei der Reise zu Hilfe kommt. Die Überraschung in ihren Gesichtern war dementsprechend echt, als es Geoffrey Rush war, der sie ans Ende der Weld geleiten sollte.
15. Fast alle Piraten-Darsteller trugen bei den Dreharbeiten Kontaktlinsen – aber aus unterschiedlichen Gründen.
So trug Johnny Depp Kontaktlinsen, die wie eine Sonnenbrille wirkten, damit er direkt ins Sonnenlicht gucken konnte ohne zu Blinzeln. Lee Arenberg wiederum, der in den Filmen Pintel spielte, trug gelbe Kontaktlinsen um seine schlechte Hygiene zu verdeutlichen. Und Geoffrey Rush – der Darsteller von Kapitän Barbossa – hatte Kontaktlinsen, die seine Augen trübe wirken ließen.
16. Am Ende von „Fluch der Karibik 2“ muss Will Turner mitansehen, wie seine Verlobte Elizabeth Jack Sparrow küsst. Was viele nicht wissen: Orlando Bloom wusste selbst nichts davon.
Um Wills Fassungslosigkeit perfekt in Szene setzen zu können, gaben die Filmemacher Orlando Bloom eine Drehbuchfassung, in der jener Kuss nicht vorkommt. So wurde Bloom tatsächlich im Dunkeln gelassen, bis der Moment kam – seine schockierte Reaktion ist dementsprechend nicht gespielt, sondern echte Verwunderung.
17. Johnny Depps Vorbild für Captain Jack Sparrow war der Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards.
Während er die Figur Jack Sparrow erschuf, ließ sich Johnny Depp von der Vorstellung inspirieren, dass Piraten aus dem 18. Jahrhundert so etwas wie die Rockstars ihres Jahrhunderts waren. So orientierte er sich an Keith Richards – der seiner Meinung nach einer der letzten Rockstars unserer Zeit ist – und integrierte einige von Richards‘ Charaktermerkmalen in seine Figur. Demnach ist es umso erstaunlicher, dass die Filmemacher Keith Richards tatsächlich im dritten Teil „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ für die Rolle von Jack Sparrows Vater gewinnen konnten.
18. Johnny Depp zeigte sich beim Set von „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ besonders großzügig.
Als es während der Dreharbeiten sehr kalt und nass wurde, griff der Schauspieler in die eigene Tasche und zahlte insgesamt 60.000 US-Dollar, um wasserdichte Jacken für alle Mitglieder der 500-köpfigen Crew zu besorgen!
19. „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ und „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ waren zu dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung die teuersten Disney-Produktionen aller bisherigen Zeiten.
Der dritte Teil des Piraten-Franchises hatte ein Budget von 300 Millionen US-Dollar und war damit der bis dato teuerste Disney-Film aller Zeiten. Vier Jahre später toppte sich die Filmreihe selbst, als die Produktion des vierten Teils sogar mehr als 400 Millionen Dollar kostete – und damit mehr als die Budgets der drei „Herr der Ringe“-Filme zusammen!
20. Zoe Saldana hätte wegen ihrer schlechten Erfahrung beim „Fluch der Karibik“-Dreh fast die Schauspielerei aufgegeben.
Im ersten „Fluch der Karibik“-Film übernahm Zoe Saldana die Rolle der Piratin Anamaria – eine Erfahrung, die sie fast dazu erwog, gänzlich mit der Schauspielerei aufzuhören. Später kritisierte sie die ungleiche Hierarchie zwischen den Crewmitgliedern und beschrieb die Verantwortlichen als ein „elitäres Umfeld“. Laut eigenen Aussagen fühlte sie sich respektlos behandelt und ihre Rolle als „minderwertig“ angesehen.
21. Regisseur Gore Verbinski baute in „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ eine Szene ein, in der er sein musikalisches Talent zur Schau stellen konnte.
Wer erinnert sich noch an die Szene, in der sich Jack Sparrow, Will Turner, Elizabeth Swann, Barbossa, Lord Beckett und Davy Jones an einem einsamen Strand treffen, um ein gegenseitiges „Parley“ auszutauschen? Während die Charaktere aufeinander zulaufen, ertönt im Hintergrund eine E-Gitarre wie in einem alten Italo-Western – gespielt von keinem Geringeren als dem Regisseur selbst.
22. Als der zweite und dritte Teil der Piraten-Saga geplant wurde, kam Disney auf das Produktionsteam zu, weil sie mit den Filmen auch den asiatischen Markt erreichen wollten. Die Filmemacher handelten dementsprechend – und der Schuss ging nach hinten los…
So hatte das Produktionsteam die Idee, in „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ eine Nebenfigur namens Sao Feng zu etablieren und diese mit dem chinesischen Star-Schauspieler Chow Yun-Fat zu besetzen. Leider empfand China die Darstellung der chinesischen Piratencrew als Beleidigung der chinesischen Kultur und schnitt infolgedessen eine 10-minütige Szene mit Sao Feng aus dem Film.
23. Als die Dreharbeiten zu „Fluch der Karibik“ (2003) begannen, hatte Keira Knightley ständig Angst, dass sie für ihre Rolle unqualifiziert sei.
Weil sie davon überzeugt war, innerhalb der ersten Tage des Drehs wieder gefeuert zu werden, packte sie laut eigenen Aussagen so wenig Klamotten wie möglich ein.
24. Geoffrey Rush machte sich während des Drehs Sorgen, dass niemand ihn beachten würde, wenn er im Bild neben Keira Knightley zu sehen wäre. Deshalb wandte er eine etwas abstruse Technik an…
Laut des Schauspielers schauen Menschen immer unbewusst von links nach rechts über den Bildschirm, wenn sie einen Film gucken – genauso, wie sie auch ein Buch lesen würden. Damit die Zuschauer*innen nicht durchgehend von Knightleys Schönheit angezogen werden, wenn sie gemeinsam im Bild zu sehen sind, positionierte sich Rush immer absichtlich auf der linken Seite der Schauspielerin. Ob sich seine Theorie wohl ausgezahlt hat?
25. Während den Dreharbeiten zu „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ war Schauspielerin Penélope Cruz schwanger, weshalb ihre Schwester als Körperdouble engagiert wurde.
Als sich Penélope Cruz‘ Bauch irgendwann bemerkbar machte, holten die die Filmemacher ihre Schwester Mónica Cruz ans Set und ließen sie die Fernaufnahmen der Stunt- und Action-Szenen ausführen.