Die ME CD Nr. 0409
Musikexpress-CD: Die Songs hinter all den Storys - von geistreichem Indierock und -pop bis zu tanzbarer Elektronik.
1. Bishop Allen „Dimmer“
Charmanter Indiepop aus Brooklyn.
„Die Musik dieser Band wird man sich in 30 Jahren noch anhören“, sagt Keith Murray von We Are Scientists. Er nimmt den Mund voll, aber wer weiß … ? Bishop Allen – die We Are Scientists den Schlagzeuger abgeworben haben – präsentieren ihre ausgesprochen cleveren Songs des neuen Albums GRKR … mit einer Leichtig- und Liebenswürdigkeit, die einem das Herz aufgehen lässt.
Albumkritik S. 72
2. Peter Björn And John „Lay It Down“
Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern: Die Schweden sind zurück. Es ist der Fluch eines Bcinahe-Welthits, dass ihre Schöpfer gern auf ebendiesen reduziert werden. Die Versuche, sich mit den nächsten Kompositionen davon abzugrenzen, wirken deshalb nicht selten verzweifelt – im Fall der drei Schweden aber ist er durchaus inspiriert. Ihr neues Album LIVING THING ist ein charakterstarkes und vor allem so eigenwilliges Stück Popmusik, dass man gar nicht auf die Idee kommt, es mit „Young Folks“ zu vergleichen.
Story Seite 26 Albumkritik Seile 83
3. A Camp „Stronger Than Jesus“ Nina Persson in ihrer liebsten Rolle: der der Wölfin im Schafspelz.
„Mich inspiriert die Geschichte der menschlichen Unfassbarkeiten“, sagt Nina Persson lächelnd. „Das Verlangen, zu vergewaltigen, zu erobern und zu plündern … Textlich ist da viel Potenzial für tolle Metaphern, die auf persönlicher wie politischer Ebene funktionieren.“ Wie so oft auch bei den Cardigans, verpackt Persson bei ihrem Nebenprojekt solche Abgründe der Existenz in ein musikalisch beinahe liebliches Gewand. Das neue A-Camp-Album heißt COI.ONIA.
Interview Seite 22 Albumkritik Seite 72
4. The Rifles „The General“ Mit fast Morrissey’scher Gewalt kehren die hitverwöhnten Briten zurück … Fünf Songs ihres Debüts hat man von 2006 bis 2008 in Indieclubs hören können -den Briten war mit NO LOVE LOST ein großer Wurf gelungen. Ihr neues Album GREAT ESCAPE wird weniger klassische Hits hervorbringen, schlechter aber ist es deshalb nicht. „Es ist musikalisch und textlich tiefgründiger“, meint zumindest Sänger Joel Stoker.
Story Seite 16 Albumkritik ME 2/09
5. The Rakes „The Loneliness Of The Outdoor Smoker“
„Rau und schizophren“: Berlin hat auf die Musik der Rakes abgefärbt.
Um nicht im „Sumpfaus Scheiße“ zu versinken (so bezeichnet die Band die Musikszene in London), sind The Rakes nach Berlin gekommen. Mit Produzent Chris Zane (The Walkmen) haben sie wieder zu der Ruppigkeit gefunden, die ihr Debüt ausgezeichnet hat-KLANG ist erfreulich kantig geworden. Und in „The Loneliness Of The Outdoor Smoker“ greifen sie dabei ein aktuelles Thema auf: Überall frieren einsame Raucher vor den Türen.
Story Seite 21 Albumkritik Seite 84
6. Who Made Who „This Train“ Intelligente Tanzmusik zwischen Rock’n’Roll und Elektronica. Spricht man bei songorientierteren Künstlern der elektronischen Musik sonst gerne von einer „Popsensibilität“, muss man den Dänen von Who Made Who eine „Rocksensibilität“ bescheinigen. Die Songs sind, was die Strukturen und die Beats angeht, eindeutig der elektronischen Musik zuzuordnen, mit ihren brachialen Gitarren und dem verzerrten Gesang aber entleihen sie sich auf recht effektive Weise Elemente des Rock’n’Roll. Ihr neues Album heißt THE PLOT.
Story Seite 14 Albumkritik Seite 86
7. Olli Schulz „Isabell“
Der Hamburger über“.den Irrsinn, den man in sich trägt“. Auch wenn sein Debüt ohne Frage charmant war – eine lange Karriere prophezeite dem Hamburger 2003 noch kaum jemand. Dass aber seiner Musik auf den ersten Blick der (vermeintlich) nötige Ernst zu fehlen schien, war auf lange Sicht ihre Stärke. Olli Schulz lässt seinen Gedanken freien Lauf, bringt sie aber, wenn es darauf ankommt, in eine präzise Form. Sein neues Album heißt ES BRENNT SO SCHÖN.
Story Seite 48 Albumkritik Seite 89
8. Click Click Decker „Kümmern wir uns durch die Jahre“
Aus dem Ich ist ein Wir geworden.
Mit DEN UMSTÄNDEN ENTSPRECHEND beginnt eine neue Click-Click-Decker-Ära: Zwar sind viele der bewährten Elemente noch da – allen voran die Melancholie -, doch hat Kevin Hamann die Songs erstmals mit Band eingespielt. Leicht fiel ihm das nicht. Das Ergebnis aber hat ihm gezeigt, „wie wichtig es ist, neue Wege zu begreifen“.
Albumkritik ME 2/09
9. Neko Case „People Got A Lotta Nerve“
Countrvpop mit Ecken und Kanten.
„Mir ist klar geworden, dass ich im Kern Popsongs schreibe. Also wollte ich auch Refrains auf dieser Platte haben“, sagt Neko Case. Wie auch die Gäste auf MIDULE CYCLONE (M. Ward, Calexico, Giant Sand), bewegt sich die Künstlerin aus Vermont irgendwo in der Grauzone zwischen Pop, Folk und Country. Wen sollte kümmern, wo genau sie zu verorten ist, solange die Songs so stark sind?
Albumkritik ME 3/09
10. Kitty Solaris „Spring Will Surely Come“
Vorschau auf das zweite Album. Kitty ist eine Institution der Berliner Independent-Kultur geworden: Mit einer eigenen Party (LoFi-Lounge), einem eigenen Label (u.a. Bernhard Eder) und vor allem mit ihrer eigenen Musik bereichert sie seit Jahren die Musikszene der Hauptstadt. Ihr neues Album MV HOME IS MY DISCO nahmen Gordon Raphael (The Strokes) und Holger Müller (The Liars) auf. Es erscheint am 24. April.