Das Werkzeug
Bei Samplern herrscht im Prinzip der gleiche Wert-Verfall wie bei Computern. Durch die sich enorm schnell entwickelnde Mikrochip-Technologie purzeln die Preise in immer tiefere Keller. Was sich auf den ersten Blick wie ein Segen für den Konsumenten darstellt, kann sehr schnell zu Sodbrennen und ähnlichem Mißbehagen führen, wenn das soeben supergünstig erstandene Gerät schon ein halbes Jahr später von einem deutlich billigeren Modell einer Konkurrenz-Firma unter-, bzw. an technischen Möglichkeiten überboten wird. So kostete der Emulator II, das Profi-Spitzengerät, noch vor einem Jahr an die 30000 DM. Heute sieht man den EMU, wie er im Musiker-Slang genannt wird, für bereits DM 17 300,—. Dieselbe Firma kam vor kurzem mit einem Sampler für kleinere Geldbörsen auf den Markt: E-MAX kostet um die DM 6500,-.
Der momentane Hit im Preis/Leistungsverhältnis stammt von der Firma AKAI; der X 7000 steht für ca. 3300 Mark in den Läden. Damit hat man einen durchaus anspruchsvollen Sampler zur Hand, der den Einsteiger in die professionelle Szenerie alles Notwendige bietet.
Die Firma Casio, immer für die tollsten Schrägheiten und Elektronik-Mätzchen gut, brachte 1986 den SK-1 auf den Markt, ein Mini-Keyboard für DM 290.—, das zwar eher in Spielzeugabteilungen zu Hause ist, doch mit eineinhalb Sekunden Samplingszeit schon ganz witzige Effekte liefert. Rhythmusgerät und fix einprogrammierte Sounds sind eingebaut.
Eine Vielzahl kleinerer Keyboards mit Sampling-Effekten in der Preisklasse unter 1000,— DM kamen vor einigen Wochen (anläßlich der Frankfurter Musikmesse) auf den Markt.
Doch Casio rüstet schon für den Hammer dieses Frühlings: In der Preisklasse um die DM 5000,— erwartet man den Sampler FZ-1, der in Bereiche vordringen soll, die bislang dem allerbesten Computer namens Fairlight vorbehalten waren. Letzterer kostet in der Grundversion die nette Kleinigkeit von 150000,— DM und ist in einer etwas aufgerüsteten Version, die über 200000,— DM kostet, immerhin schon 20mal in Deutschland verkauft worden. Ende des Jahres soll es einen neuen Fairlight geben, der bereits eine halbe Stunde sampeln kann (!).
Ein Sampler sei abschließend noch erwähnt — das heißt, hier haben wir es gar nicht mehr mit einem richtigen Sampler zu tun: Der Oberheim DPX 1 kann nämlich selbst gar nicht mehr aufnehmen. Aber abspielen kann er, und wie! Nämlich das Gros aller bereits vorhandenen Sound-Software der führenden Hersteller samt ihrer unterschiedlichen Diskettenformate — die studioreifen Emulator-Samples genauso wie die breite Palette der AKAl-Sounds. Und das zu einem Preis von ca. DM 4000,—-