Illum Sphere
Glass
Ninja Tune/Rough Trade
Electronica: ein Amalgam aus Einflüssen geht auf in Sounds und Klangflächen.
Wie kaum ein anderer hat Ryan Hunn aka Illum Sphere die musikalischen Zeichen der elektronischen 10er-Jahre erkannt und wie selbstverständlich in Tracks verwandelt. Hypnagogische Soundflächen, dunkle elektronische Landschaften, süßsaure Melodien, windschiefe Electro-Pop-Songs, Abstraktionen mit gebrochenen Beats, Hyper-Electro-Jazz – ein Amalgam an Einflüssen, die oft nicht dechiffrierbar sind und dergestalt kennzeichnend für die Musik des Post-Post-Zeitalters; Musik, für die erst in ein paar Jahren ein Genrebegriff erfunden und Illum Sphere dann als großer Pionier gefeiert werden wird. Nachzuhören auf dem Debütalbum GHOSTS OF THEN AND NOW aus dem Jahr 2014.
Das zweite Album GLASS entfernt sich ein Stückweit von diesem anything goes, das oft am Anfang eines neuen Zeitalters steht. Illum Sphere verlässt sich auf die Wirkung von Sounds und Klangflächen, auch wenn diese vereinzelt von einem Beat unterfüttert werden, steht doch die Soundästhetik im Mittelpunkt. Manchmal malt Illum Sphere große Soundbilder, die in ihrer Macht und Hymnenhaftigkeit in einer ferne Vergangenheit der elektronischen Musik verweisen. Und das fast neunminütige „Thousand Yard Stare“ ist die größtmögliche Annäherung an zeitgenössischen Techno unter Illum-Sphere-Bedingungen.