Sam Evian
Premium
Saddle Creek/Cargo
Ist dieser Slacker-Pop echt oder bloß die Erfindung eines besessenen Mac-DeMarco-Fans?
So richtig sicher kann man sich nicht sein. Einige Zeichen sprechen gegen die Realness, zum Beispiel die ausgeleierten Melodien, die wabbelige Stimme, die fast schon unerträglich entspannte Haltung: Hat man alles schon viel zu oft gehört. Und zwar viel besser, allen voran in Form des grandiosen Mac DeMarcos. Beide, Sam Evian und DeMarco, leben in New York. Noch eine Gemeinsamkeit! Irre.
Manches von Evians Debütalbum PREMIUM ist dann aber, zum Glück, doch ein wenig anders, fast schon aufregend, in jedem Fall ein guter Grund genau hinzuhören und sich ein bisschen zu freuen: die 70s-Saxofon-und-Streicher-Parts der ersten Single „I Need A Man“ zum Beispiel. Und die glitzernde Kitschcreme, die manch ein Intro, manch eine Bridge durchzieht. Aber genau darin suhlt sich dann schon das nächste Problem: PREMIUM fühlt sich willkürlich an, ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Oft schön eingängig, bis man irgendwann merkt, dass man gar nicht „eingängig“, sondern „profillos“ meint.