Anderson .Paak
Malibu
Steel Wool/Membran/Sony VÖ: 15. Januar 2016
Auf seinem zweiten Album unter diesem Namen holt der Kalifornier neben altem Soul-Sound auch HipHop, Jazz und Space-Flirts hervor.
Sich mit dem Piano in Malibu ins Meer setzen und sich von alten Autos, Plattenspielern und Schreibmaschinen umspülen lassen – das ist ein Classic-Traumbild, mit dem uns Brandon Paak Anderson von vornherein den Mundbereich wässrig macht. Abgehoben muss man sich diesen Sänger, Rapper und Produzenten aus dem weiträumigen L. A. aber nicht vorstellen. Man darf von ihm in erster Linie den erdigen Soul-Mann erwarten.
Das lassen sowohl „The Birds“ und „Heart Don’t Stand A Chance“ mit Anspielungen auf den minimalen und grimmigen Stil eines Bill Withers und den Pop-Appeal eines Prince erkennen. In „The Season Carry Me“ stecken eine härtere Ansprache und ein intensiver Vortrag zwischen Marvin Gaye und D’Angelo.
Einer der Höhepunkte des Albums ist „Am I Wrong“, in dem Anderson zusammen mit Schoolboy Q geschmackvoll an den Sound der frühen 80er des Solar-Labels mit Shalamar und Dynasty erinnert. Seine schwächste Phase hat diese Scheibe bei „Water Fall“ und „Your Prime“. Hier ist der Sänger gedankenverloren und versucht, den Stil von Stevie Wonder zu erreichen, was er natürlich nicht schafft.