Penguin Prison


New Yorker Jungspund pumpt die Tanzfläche auf und gibt zu denken.

Chris Glover hockt im winzigen Backstage des Hamburger Molotow-Clubs und erinnert sich an große Pläne: „Ich wollte schon mit fünf Jahren ein Album machen. Ich habe ständig Sachen gemalt, die ich für Artwork hielt und darüber fantasiert, wie es wohl sein wird, wenn ich ein Popstar bin.“ 21 Jahre später hat er sein Ziel fast erreicht. Nachdem der Elektro-Popper unter dem Pseudonym Penguin Prison mit EPs und druckvollen Remixes auf sich aufmerksam gemacht hat, erscheint nun sein Debüt Penguin Prison.

Es schließt eine Lücke zwischen Beck und Justin Timberlake. „Ich will nicht einfach frivole Musik machen. Man könnte denken, meine Songs wären oberflächlich. Aber wenn du genau hinhörst und auf die Texte achtest, ist es offensichtlich, dass vieles düster und sarkastisch ist.“ Wie der Song über den Multimillionär, der eigentlich von jemandem handelt, der seine nicht vorhandene Kohle mit der Kreditkarte verbrennt und die Realität ausblendet. Offensichtlich hingegen ist, wie sehr Glover von Michael Jackson fasziniert ist. „Natürlich verehre ich ihn, wer denn bitte nicht? Ich habe bewusst einige seiner Gesangstechniken gestohlen. Aber letztlich mache ich das doch wieder auf meine Art, mit einem sarkastischen Dreh.“

CD im ME S. 19

* Glover findet seinen Künstlernamen nur mäßig lustig, glaubt aber, dass man ihn sich leicht merken kann.

* Der New Yorker machte sich bereits mit Remixes für Marina & The Diamonds, Ellie Goulding und Goldfrapp einen Namen.

* Das Artwork seines Debütalbums hat die Berliner Illustratorin „Frau Grau“ gestaltet.