15 Nashville


Wahlkampfzeit in Nashville, präsentiert in einer meisterhaften Inszenierung, die sich wie eine gigantische Simultan-Liveübertragung von fünf verdichteten Tagen aus Amerikas Country- Hauptstadt anfühlt, mit 24 Hauptdarstellern in einem virtuosen Geflecht unterschiedlicher Erzählstränge, die mal nebeneinander her laufen, mal zusammen geführt werden. Robert Altman erreicht einen geradezu dokumentarisch wirkenden Grad an Natürlichkeit, richtet den Blick auf die Korruptheit des reaktionären Country-Business und des Politgeschäfts gleichermaßen und fängt die Zeitstimmung im Post-Watergate-Amerika genial ein. Einige der Darsteller (Ronee Blakley, Karen Black und allen voran Keith Carradine) haben ihre Songs für den Film selbst geschrieben.

Szenenapplaus: Die Kellnerin Sueleen Gay, die von einer Karriere als Sängerin träumt, lässt sich bei einer Wahlkampfveranstaltung zu einem Auftritt als Stripperin drängen-peinlicher und schmerzhafter als in dieser Sequenz lässt sich kaum zeigen, was „das Biz“ (und falscher Ehrgeiz) mit Menschen mitunter anstellen.