Woody Allen verklagt Amazon auf 68 Millionen US-Dollar
Der bisher letzte Film des Regisseurs wird von Amazon unter Verschluss gehalten.
Eigentlich sollte die Filmwelt am Donnerstag nach Berlin schauen, wo feierlich die 69. Berlinale eröffnet wurde. Doch eine Nachricht aus den USA überschattete die Eröffnungsgala des Filmfestivals am Potsdamer Platz. Woody Allen verklagt Amazon auf 68 Millionen US-Dollar.
Allen, 83, ist in den vergangenen Jahren eigentlich zu einem der Regisseure geworden, die exklusiv mit den Amazon Studios zusammenarbeiteten. Mit „Crisis in Six Scenes“ feierte Allen 2016 Premiere im Streaming-Markt, obwohl er laut eigenen Aussagen nicht einmal wusste, was genau Amazon sei. Auf die Serie folgte trotzdem mehrere Spielfilme, die Woody Allen für Amazon gedreht hat. Doch sein bisher letzter, „A Rainy Day in New York“, der eigentlich 2018 in die Kinos und später in der Mediathek erscheinen sollte, wurde den Zuschauern niemals gezeigt.
Amazon hat Allens Film verschwinden lassen, weil im Zuge der #metoo-Bewegung abermals Vorwürfe gegen den Regisseur laut wurden. Anfang der 90er soll Allen seine Adoptivdochter Dylan Farrow systematisch missbraucht haben. Seitdem kämpft die Familie Farrow um Aufmerksamkeit für den Fall. Ein Verbrechen wurde Woody Allen seitdem nicht nachgewiesen, im Abseits steht der Regisseur spätestens seit 2018 aber trotzdem.
Worum es nun in der Klage geht: Amazon hat einen Vertrag über mehrere Filme mit Allen abgeschlossen, laut dem Regisseur und seinem Management sind die Amazon Studios nun aber aus diesem Vertrag ausgestiegen – oder wollen dies zumindest tun. Dagegen klagt Allen laut diversen US-Medienberichten. Teil der Klage sei auch die Entscheidung Amazons, „A Rainy Day in New York“ unter Verschluss zu halten. In dem Exklusivvertrag mit Amazon waren bisher die Allen-Filme „Cafe Society” und „Wonder Wheel“ enthalten.