Tausende von Gitarristen in aller Welt hätten wer weiss was dafür gegeben, in der Gruppe JETHRO TULL spielen zu dürfen – Glenn Cornick, der Bassist, tat genau das Gegenteil: er verliess JETHRO TULL, eine der wichtigsten Bands der 70er Rock-Szene. Es fing damit an, dass er Songs schrieb, die sich einfach nicht mehr mit der JETHRO TULL-Musik vertrugen. Also ging er und machte eine eigene Gruppe auf: WILD TURKEY. Vor kurzem ist nun seine erste LP „Battle Hymn“ erschienen. Glenn Cornick wollte, als er JETHRO TULL den Rücken kehrte, seine eigenen Ideen verwirklicht sehen, er suchte musikalische Freiheit und die fand er eben nur ausserhalb der berühmten Formation, deren Gründungsmitglied er immerhin gewesen war. Die Zeit geht weiter. Was an der „“Wild Turkey“-Musik auffällt, ist vor allem die exzellente Verarbeitung von Blues- und Folk-Elementen. Aber das hängt wohl mit der Herkunft der WILD TURKEY zusammen.
Da ist Gary Pickford-Hopkins, er singt und spielt Akustik-Gitarre. Zuvor war er in der Waliser Gruppe „“Eyes Of Blue“, die einen Wettbewerb im Melody Maker gewannen. Als die Gruppe die Augen schloss, war Gary frei. Gary kommt von der Folk-Musik her, genau wie John Blackmore, der Rhythmus-Gitarrist. Jon spielte in einer kleinen Folk-Gruppe in einem Londoner Pub. Glenn hörte Jon, und alles war klar.
Jeff Jones, der Drummer, spielte früher bei MAN. Jeff und Gary kannten sich von früher her und so landete er auch bei WILD TURKEY. Lead-Gitarrist Alan „Tweke“ Lewis kam als letzter. Er spielte eines Abends in Swansea und dachte nichts Böses, als plötzlich die schon vorhandenen Vier ins Lokal einfielen. Bereits am nächsten Morgen gehörte „“Tweke“ dazu.
Sie zogen sich für einen Monat in ein Bauernhaus zurück, probten, spielten sich ein und zogen anschliessend über Land, besser gesagt: durch eine Vielzahl von kleinen Clubs, später durch grössere Colleges. Bis sie eine Gruppe aus einem Guss waren. Und dann erst fuhren sie ins Studio, um „“Battle Hymn“ aufzunehmen. Das Ergebnis sollte man sich auf jeden Fall anhören.
