Wie Kylie Minogue Selbstzweifel und Hass-Kommentare übertönt
Zwei Jahre war es musikalisch still um Kylie Minogue. Dabei tut der Sängerin ihr eigener Lärm offenbar ziemlich gut, wie sie nun in einem Interview verrät.
„I just can’t get you out of my head“, singt Kylie Minogue in ihrem berühmten gleichnamigen Song. Doch manchmal setzen sich im Kopf eben nicht nur romantische Gedanken an den Liebhaber fest. Manchmal hallen dort auch all die kritischen Stimmen wider und erzeugen ein Echo aus Selbstzweifel. Wie sie diese wiederum aus ihrem Kopf herausbekommt, verriet die Sängerin kürzlich in einem Interview.
Schlechte Kritiken als Ehrgeiz-Booster
Mit ihrem neuen Album „Disco“ kehrt Minogue nach einem Ausflug in die Country-Musik wieder zu ihren Wurzeln des Electro Pop zurück. Das kommt nicht bei allen gut an. Doch können ihr nach einer 30-jährigen Karriere mit 15 veröffentlichten Alben Verrisse tatsächlich noch etwas anhaben? Offenbar schon. „Ich kann das nicht immer ausblenden“, gesteht die Sängerin dem Magazin „Metro“ in Bezug auf Schmähkritiken und Hass-Kommentare.
Die Pop-Ikone sieht diese Tatsache jedoch gelassen – und pragmatisch. Schließlich helfen ihr die Zweifel bei ihrer persönlichen Weiterentwicklung, sagt sie. „Unsicherheiten können sich einschleichen, und vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich weitermachen will“, sagt sie. Und irgendwie gehört es ja auch dazu: „Ich denke, das ist ein üblicher Teil des Künstler- oder Performer-Daseins“, meint Minogue. Und wäre es nicht lähmend, komplett mit sich zufrieden zu sein? „Manchmal denke ich, dass ich mich gut geschlagen habe. Aber ich glaube trotzdem immer, dass es noch mehr zu tun gibt“, sagt die Sängerin. Sie bleibt also ehrgeizig.
Schlaflieder gegen Schmähkritiken
Doch Weiterentwicklung hin oder her, manchmal möchte natürlich auch ein Pop-Star abschalten und die kritischen Stimmen nicht unbedingt mit ins Bett nehmen. Für diesen Fall hat Minogue eine besondere Taktik entwickelt. Wenn Hater-Kommentare sie nämlich am Schlafen hindern, übertönt die Sängerin sie einfach. Und zwar auf die Art, wie sie es am besten kann: mit ihrer eigenen Stimme. Und wenn es auch nur die innere ist. „Ich schlafe dann mit den Liedern ein, die mir im Kopf herumgehen“, verrät Minogue. Sie wisse nicht, ob das immer helfe, den äußeren und inneren Tadel auszublenden, doch auf diese Art versuche sie es immer wieder. Denn irgendetwas ist anscheinend anders, wenn ihr Musik durch den Kopf geht. „Ich weiß nicht, was der Unterschied ist, aber wenn ich meinen eigenen Lärm mache, kann ich den Hass damit auslöschen“, erklärt die Sängerin.
Das klingt, als könne die Sängerin damit drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie singt sich nicht nur selbst in den Schlaf, sie übertönt dabei noch alle Stimmen, die es nicht so gut mit ihr meinen – und vielleicht kommt ihr bei dem nächtlichen Gesumme ja sogar die ein oder andere neue Song-Inspiration.