Tom Hanks: Die Zeit ist reif für einen Wandel von Kino zu Streaming


Tom Hanks äußert sich im Gegensatz zu seinen Film-Kollegen überraschend optimistisch hinsichtlich der neuen Streaming-Deals einiger Filmproduktionsfirmen. Er ist sich sicher: Das Kino wird überleben.

Ist der Wandel von Kino zu Streaming Naturgesetz? Während die „Dune“-Produzenten mit einer Klage gegen die Streaming-Veröffentlichung ihres Film drohen, begrüßt Tom Hanks den neuen Wandel in der Filmindustrie. Er ist der Meinung, dass die Verlagerung von Kino-Vorstellungen auf Streaming-Dienste ein Umbruch sei, der einfach fällig war. So prophezeit er, dass sich die Filmlandschaft zwar völlig neu sortieren und gestalten wird, es am Ende jedoch keine Leidtragenden geben müsse. So glaubt Hanks, dass auch die Kinos die Pandemie „absolut“ überleben werden.

„Dune“-Produzenten drohen Warner Bros. mit Klage

Tom Hanks: Der Wandel würde sowieso kommen

In einem neuen Interview anlässlich seines neuen Films „News Of The World“ sprach nun auch der 64-jährige über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Veröffentlichungsmodelle für Blockbuster-Filme. Aufgrund der Schließungen von Kinos gewannen Filmveröffentlichungen auf Streaming-Diensten in diesem Jahr an unvorhersehbarer Bedeutung. Im Gespräch positioniert sich Hanks, dessen Weltkriegsdrama „Greyhound“ auch vom Kino zum Streaming (Apple TV+) abwandern musste, diesem Wandel gegenüber positiv und erklärt, dass „ein Umbruch fällig war.“

Das Kino-Programm wird sich grundlegend ändern

Die Verschiebungen von traditionellen Kinoveröffentlichungen hin zu Streaming-Plattformen sei eine Entwicklung, die „sowieso kommen würde.“ Das bedeute jedoch nicht das Verschwinden der Kinos, meint Hanks. Vielmehr glaubt er, dass die Kino-Betreiber ihre Programmauswahl nach der Pandemie ganz neu kuratieren werden, um in Konkurrenz mit den Streaming-Diensten ausreichend Publikum anzulocken. „In gewisser Weise glaube ich, dass die Kinobetreiber – sobald sie wieder geöffnet haben – die freie Wahl haben werden, welche Filme sie spielen werden“, fügte er hinzu.

Christopher Nolan wettert gegen Warner Bros. und HBO Max

Dementsprechend werden Kinos vermehrt mit großen Aktion-Blockbustern werben, so Hanks. „Große Event-Filme werden in den Kinos Überhand gewinnen. ‚News of the World‘ könnte der letzte Erwachsenenfilm über Menschen sein, die interessante Dinge von sich geben, der irgendwo auf einer großen Leinwand laufen wird, denn danach wird man, um zu garantieren, dass die Leute wieder kommen, das Marvel-Universum und alle möglichen Franchises zeigen.“

In Zukunft gebe es Filmproduktionen gezielt für den Bildschirm daheim

Dies sei eine neue Ära der Filmbranche, in der sich Filmemacher darauf einstellen werden, ihre Streifen gezielt für den Bildschirm im Eigenheim zu konzipieren.

Tom Hanks sagt: „Der Umbruch, den COVID-19 gebracht hat, war ein Wandel, der sich bereits langsam anbahnte. Ich denke, dass es eine Menge Filme geben wird, die nur gestreamt werden, und ich denke, es wird in Ordnung sein, sie auf diese Weise zu sehen, weil sie tatsächlich genau für den ziemlich guten Breitbildfernseher zu Hause produziert wurden.“

„Dune“-Produzenten drohen Warner Bros. mit Klage

Die Pandemie löste in diesem Jahr erhebliche Spannungen zwischen Streaming-Diensten, Produktionsfirmen und Kinos aus. So schloss zuletzt Warner Bros. einen Streaming-Deal mit HBO Max dahingehend, alle Filmveröffentlichungen des Jahres 2021 auch gleichzeitig auf der Streaming-Plattform stattfinden zu lassen.

Den Startschuss lieferte nun „Wonder Woman 1984“, einer der größten Filme des Jahres. Am 25. Dezember erschien dieser parallel in den Kinos sowie auf HBO Max, und feierte mit diesem Konzept bisher große Erfolge.

„Wonder Woman 1984“ spielt 85 Millionen US-Dollar ein – Teil 3 schon bestätigt

Von solchen Erfolgsversprechen ließen sich die Produzenten von Denis Villeneuves „Dune“  nicht beeindrucken. Diese drohen Warner Bros. stattdessen mit rechtlichen Schritten, sollten sie den Film tatsächlich zeitgleich auf HBO Max veröffentlichen.