„Tarantinoesque Scream Queen“: 7 Film-Wörter, die neuerdings im Oxford English Dictionary stehen
Laut dem OED darf etwas jetzt ganz offiziell „lynchian” sein, „Scream Queens” sind nicht länger nur Horrorfilm-Sprech und es geht mehr „up to eleven“ als nur der Verstärker von Spinal Tap.
Wörter und Phrasen aus Filmen finden aus oft unverständlichen Gründen ihren Weg in unseren Sprachgebrauch. Dafür, dass solche Popkultur-Referenzen sprachlich ganz legal verwendet werden dürfen, sorgt das neueste Update des „Oxford English Dictionary“. Seit September dürfen Beschreibungen wie „Tarantinoesque” und „Lynchian” sowie Phrasen wie „Not In Kansas Anymore” und „Up To Eleven” offiziell verwendet werden – auch schriftlich.
Habt Ihr alle noch nie gehört? Schlagt doch mal das Wörterbuch auf!
Hier sind unsere 7 Highlights:
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Scream Queen
Eine Schauspielerin, die für ihre Rollen in Horrorfilmen bekannt ist, ist meist keine gute: Schließlich werden die talentiertesten Schreier in der Regel zuerst ermordet. So eine Schauspielerin darf jetzt „Scream Queen“ genannt werden. So ist sie zumindest die Königin von irgendwas, und als Zuschauer hört man nicht ständig den Wilhelmsschrei, wenn es mal spannend wird.
https://www.youtube.com/watch?v=8hXl86aT440
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Groundhog Day
Endlich dürfen wir „…Und täglich grüßt das Murmeltier” offiziell sagen, wenn etwas (eher Unangenehmes) immer wieder auf genau die gleiche Weise passiert, ohne dafür seltsame Blicke zu ernten.
Falls Ihr nicht wisst, wo diese Phrase herkommt: In der Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier” (engl. „Groundhog Day“) von 1993 erlebt Phil Connors (Bill Murray) als griesgrämiger Wetteransager immer wieder den 2. Februar, an dem in der US-Kleinstadt Punxsutawney traditionell der „Tag des Murmeltiers” begangen wird. Phil Connors muss darüber im Fernsehen berichten und findet das hirnrissig, muss den Tag aber immer wieder aufs Neue erleben.
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Lynchian
Laut „Oxford English Dictionary“ ist etwas „Lynchian“, sobald es auch nur an die surrealistischen Meisterwerke von Regisseur David Lynch erinnert: „Unheimliche und traumhafte Elemente in banaler, alltäglicher Umgebung“ sind sein Markenzeichen. David Lynch macht übrigens auch Musik.
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Up To Eleven
Eine weit verbreitete Phrase unter den Musikfilm-Afficionados. Wer Rob Reiners Mockumentary der fiktiven Heavy-Metal-Band Spinal Tap nicht kennt, hat wirklich etwas verpasst – nicht zuletzt das Erfolgsgeheimnis der Band: Die Lautstärkeregler ihrer Verstärker gehen nämlich nicht – wie die aller gängigen Amps am Markt – von 1 bis 10, sondern von 1 bis 11. Wenn etwas „up to eleven” geht, ist es also besser als bestmöglich. Oder es ist höher als höchstmöglich, denn lauter ist wirklich nicht immer besser. (Looking at you, Spinal Tap.)
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Mrs. Robinson
Nein, so heißt nicht nur der Song von Simon & Garfunkel, sondern auch die ältere, verheiratete Frau in „Die Reifeprüfung“, die eine Affäre mit dem jungen Dustin Hoffman beginnt. Vermutlich nannte man eine Frau in solchen Beziehungsumständen schon seit der Erstveröffentlichung des Films im Jahr 1967 Mrs. Robinson. Jetzt steht Frau Robinson auch offiziell im Wörterbuch.
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Tarantinoesque
„Graphische, stilisierte Gewalt, non-lineare Storylines, Referenzen zu Filmklassikern, Satire und starke Dialoge” – das alles sind laut „Oxford English Dictionary“ „tarantinoesque“ Merkmale. Überzeugt Euch selbst:
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Not In Kansas Anymore
Im Filmklassiker „Der Zauberer von Oz” aus dem Jahr 1939 sagt Dorothy (Judy Garland) zu ihrem Hund Toto „I have a feeling we’re not in Kansas any more”. (dt. „Ich habe das Gefühl, wir sind nicht mehr in Kansas”.) Seither lässt sich diese Phrase für seltsame oder ungewohnte Situationen verwenden. Im Buch kommt die Phrase gar nicht vor, sie ist also ein Film-Original.