Stallones Privatkrieg
In „Rambo“ (I) mußte Silvester („Sly“) Stallone noch gegen die eigene Armee antreten, nachdem ein arroganter Sheriff mit dem durchtrainierten Vietnam-Veteranen den Molly machen wollte. In „Rambo II -Der Auftrag“ holt ihn sein einstiger Vorgesetzter Colonel Trautman (Richard Crenna) jetzt aus dem Knast, wo er Steine klopfen muß, um ihn mit einem Spezialauftrag nach Vietnam zu schicken. „Werden wir diesmal gewinnen, Sir?“, fragt der wortkarge Recke gleich.
Die Antwort kann nur lauten: Zumindest der „Rocky“-Serienheid wird gewinnen, auch wenn er gegen die halbe nordvietnamesische Armee und obendrein noch gegen russische Kampfhubschrauber antreten muß. Mit dem MG oder der Bazooka in der Hand erledigt Kampfmaschine Rambo einfach alles.
Was ihn allerdings nervt, ist die Tatsache, daß man ihn im Dschungel sitzen lassen will, nachdem er seinen Auftrag, amerikanische Kriegsgefangene ausfindig zu machen, mit Unterstützung einer vietnamesischen Agentin erfolgreich abgeschlossen hat.
Genau das wollte sein Auftraggeber, der schleimige Marshall Murdock (Carles Napier) nun genau nicht: Der Technokrat will dem US-Volk nur vorgaukeln, daß alles o.k. ist. Das läßt Rambo natürlich nicht auf sich sitzen, und seine Jungs läßt er schon gar nicht zurück. Also führt er den Vietnam-Krieg auf eigene Faust weiter…
Wie man aus einer der mittlerweile notorischen „Mikrofon-Proben“ erfahren konnte, war Stallones früherer Kollege Reagan sehr davon angetan, wie Rambo die Geiseln befreit. Ebenso die amerikanischen Kinozuschauer, die bisher über 100 Millionen Dollar an die Kassen trugen.
Wird doch ihr angeknackstes Nationalbewußtsein hier voll wiederhergestellt: Da ist endlich wieder einer, der denen da oben zeigt, was eine Harke ist, der Recht und Gesetz in die eigene, waffenstrotzende Hand nimmt, und der obendrein noch den Folterungen sadistischer Russen eisern standhält. Regie führte Action-Spezialist George P. Cosmatos.