So war es bei Ministry Of Wolves im Berliner Lido
Ministry Of Wolves, die Band um den Einstürzenden-Neubauten-Gitarristen Alexander Hacke und Mick Harvey, dem Gründungsmitglied von Nick Cave & The Bad Seeds, spielten am 23.03.2014 im Berliner Lido.
„Wer hat nur von meinem Tellerchen gegessen?“ – alles dreht sich um die Grimm’schen Märchen und ihre düsteren Abbilder aus Anne Sextons „Transformations“-Adaption, als Alexander Hacke, Mick Harvey, Paul Wallfisch und Danielle de Picciotto am 23.03.2014 im Berliner Lido als Ministry Of Wolves auftreten.
Der Einstürzende-Neubauten-Gitarrist, das Gründungsmitglied von Nick Cave & The Bad Seeds, der musikalische Leiter des Schauspiel Dortmunds und die Multimediakünstlerin schrieben die Musik von der „Republik der Wölfe“ eigentlich für ein gleichnamiges Theaterstück in Wallfischs Theaterhaus, das am 15. Februar 2014 unter der Regie von Claudia Bauer Premiere feierte.
Im Berliner Lido führen Ministry Of Wolves ihre düster-atmosphärischen Stücke konzertant auf, doch weisen sie gleich zu Beginn ihres Auftritts mit einer Video-Rückblende auf den theatralen Ursprung ihrer Stücke zurück. Exzentrisch-theatral – mit einer gewissen Prise Selbstironie – ist auch ihre Performance von Songs wie „Sleeping Beauty“, „Hansel & Gretel“ und „ Rumpelstilzkin“, in der Alexander Hacke & Co. mit Rezitationen aus der berühmten Märchensammlung Gesprächs-Ping-Pong spielen.
Unterlegt wird der mythische Sound von visualisierten Animationen, in denen sich die wölfischen Augen u.a. an Aschenbrödel alias Cinderella als tänzelnde Ballerina sättigen können. Bis der „böse Wolf“ sich zum Ende der knapp 75-minütigen Aufführung selbst in den Vordergrund der multimedialen Videosequenzen schiebt und seinen bedrohlichen Blick stoisch durch den Saal schweifen lässt.
Würde Alexander Hacke zum Ende ihres Sets nicht proklamieren „ Heute sind wir nicht Theater, da dürfen es auch Zugaben sein“, dann dürfte man hier auch an diesem Abend von einer kleinen, aber feinen, amüsanten Theaterperformance sprechen.
The Ministry Of Wolves – Rumpelstiltskin from Mute on Vimeo.