Snoop Dogg erteilt Nachhilfe in Musikgeschichte
Rap ist das Beste der Neunziger. Wer was anderes behauptet, sagt Snoop Dogg, ist ein Nigger, der Scheiße erzählt.
HipHop war neben Techno die wichtigste Jugendkultur der Neunziger Jahre. Sind Sie stolz darauf, wie weit es Ihr Genre, dass Chuck D. einst als das „CNN der Schwarzen“ bezeichnete, gebracht hat?
Wenn es keinen HipHop gegeben hätte, dann gäbe es auch keinen Snoop Dogg. HipHop ist die universelle Sprache der Weltjugend schlechthin. Rap ist das Beste, was unserem Universum und den Neunziger Jahren passieren konnte.
Die Neunziger Jahre waren aber auch das Jahrzehnt, in denen blutige Bandenkriege Los Angeles an den Rand des Zusammenbruchs führten. Auch Sie waren stolzes Mitglied einer der gewalttätigsten Gangs der Welt, als bereits etliche Millionen auf Ihren Konten lagen
. Worauf wollen Sie hinaus?
Dass es doch ziemlich erstaunlich und vor allem traurig ist, wie wenig die finanzielle Freiheit ein Leben tatsächlich verändert. Oder wie erklären Sie es, dass es im Amerika der Neunziger Jahren einen tödlichen Krieg millionenschwerer Rapper zwischen Ost- und Westküste gab.
Nigger, wie Sie, Nigger aus den Medien, verwischen Fakten und Fiktion, erfinden Geschichten, lassen Menschen Scheiße sagen, die sie niemals wirklich gesagt haben und stellen dumme Fragen, um eine Spannung zu erzeugen, die es nie wirklich gab.
Es gab also keine tödlichen Fehden zwischen konkurrierenden Rappern in Amerika, keine blutigen Bandenkriege zwischen „Bloods“ und „Crips“, die Medien haben all das nur erfunden und aufgebauscht?
Medien machen, was sie wollen. Sie schaffen Wahrheiten, lügen und betrügen. Um es kurz zu sagen: Es gab nicht einmal Probleme zwischen Ost- und Westküste.
Wirklich nicht?
Es gab keinen Krieg der Rapper! Von welchem Krieg reden Sie? Von welchen Fronten? Ost- gegen Westküste? Wir haben uns nie gehasst. Es ging letztendlich nur darum, die eigene Gegend zu verteidigen, das eigene Territorium. Erst die Medien haben daraus einen Krieg gemacht.
Das würde ja bedeuten, wenn die Medien nicht mehr über die Bandenkriege berichten würden, für die Tag für Tag in Los Angeles junge Männer sterben, ist ein Krieg vorüber, den es nie gab?
Es herrschte niemals Krieg, das ist das, was Menschen wie Sie anscheinend nicht verstehen. Zwei Rapper wurden erschossen, Tupac Shakur und Biggie Smalls, okay. Sie wurden beide an der Westküste getötet. Tupac in Las Vegas, Biggie in L.A. Das ist kein Krieg. Im Irak herrscht Krieg, das ist Krieg, dort werden wirklich viele Motherfuckers getötet – für nichts und wieder nichts.