Seven Mary Three besingen die dunkle Seite des Lebens
Mit übersprudelnder Eloquenz ist Songwriter Jason Ross nicht gesegnet. Er macht sich seine Gedanken lieber im Stillen und äußert sie am liebsten zur Gitarrenbegleitung. Gedanken über Amerika. „Im Prinzip halten wir alle dieses Land für den besten Ort der Welt, aber es gibt so viele unerfreuliche Dinge hier“, sagt er mit einer schüchternen Stimme, die sich so grundlegend von der unterscheidet, die auf der Bühne ins Mikrofon dringt. Da wird der 22jährige zur Inkarnation von Zorn und Anklage: „In den meisten meiner Songs geht es um Schuld und Vergebung. Um Familien, die zerbrechen, Beziehungen, die in Schmerz und Trauer enden. Man trifft sich, man liebt sich, dann geht man verschiedene Wege und verliert sich aus den Augen.“ Vor vier Jahren tat sich Ross auf dem College mit Jason Pollock zusammen, um als Duo aufzutreten. Später stieß Drummer Giti Khalsa dazu. Ende 1995 erschien ‚American Standard‘, inzwischen nähert es sich unaufhaltsam der Millionengrenze. Der Erfolg überraschte die Band selbst am meisten: „Überall liefen auf einmal Leute mit unseren T-Shirts rum, und Journalisten standen Schlange, um mit uns zu reden. Das ist schon komisch“.