Sero im Interview: „Mein Album ist sehr düster, aber zieht daraus auch seine Kraft“


„Ich erzähl’ dir von ‘nem Ort, an dem es einsam ist“: Sero nimmt seine Zuhörer*innen in seinem Album MONDLICHT auf eine Gefühlsachterbahn aus Höhen und Tiefen mit. Dabei thematisiert der Deutschrapper den Verlust einer Person, einsame Nächte und den Umgang mit schweren Zeiten. Eine bekannte Ehrlichkeit mit einer neuen Herangehensweise, die einen Balanceakt zwischen Rap und Pop darstellt. Wir sprachen mit dem gebürtigen Berliner über die Bedeutung hinter seinen charakteristischen Metaphern, das Positive im Negativen und sein neues Werk MONDLICHT.

Das Leben „Pur“ durchlaufen, das repräsentiert das Motto und eine Single von Seros Platte MONDLICHT – auch wenn dies Schmerz bedeuten kann. Eine Seite, die bereits aus seinen vorigen Wegen hervorgeht. So begann der gebürtige Schöneberger mit Battle-Rap und nutzte später die Musik, um auf Thematiken wie Mental Health aufmerksam zu machen. Bereits mit REGEN veröffentlichte Sero 2020 ein Album, das dem Gefühl der Einsamkeit Platz einräumt und sich gleichzeitig genre-übergreifend an anderen Musikrichtungen bedient. Dabei verriet er uns in einem Interview, wieso in der heutigen Zeit Schubladendenken ohnehin veraltet ist.

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Cro im Interview: „Früher gab es ein Album alle drei Jahre, heutzutage eine Single alle zwei Wochen“

Der selbsternannte „Regenmacher“ befreit sich von Regenwolken

Auch wenn das Durchleuchten von negativen Gefühlen einen typischen Fokus von Sero repräsentiert, steht der 30-Jährige ebenfalls dafür ein, dass Gegensätze nicht immer einzeln zu betrachten sind. Eine Dualität, die aussagt, dass es Positives in negativen Ereignissen gibt und umgekehrt. Eine Ambivalenz, die der Künstler sowohl in seinem vorigen als auch jetzigen Album mithilfe von Wetter-Metaphern rekonstruiert. Während er mit REGEN der Deutschrap-Szene mehr „Authentizität und Menschlichkeit“ verleihen möchte, erklärt MONDLICHT das widersprüchliche Verhältnis zur Nacht.

„Ich schieß‘ den Mond aus

Fühlt sich an wie in ’nem Traum

Und ich komm‘ hier nicht mehr raus

Weil die Nacht singt so laut“

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Aufgrund von Schlafproblemen nutzt Sero teilweise die Nachtzeit, um an Songs zu arbeiten und über sein Innenleben zu reflektieren. Fluch und Segen zugleich, wie uns der Rapper verriet. Warum Sero den Mond als Freund und Feind zugleich betrachtet, erklärte er uns in einem Video-Interview. Dabei sprachen wir ebenfalls über den Entstehungsprozess von MONDLICHT und darüber, welcher Song ihm die Zukunft vorhersagen konnte.