Sean „Diddy“ Combs lehnt Plea Deal ab und steuert auf Großprozess zu

Sean „Diddy“ Combs hat einen möglichen Deal mit der Staatsanwaltschaft abgelehnt.


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Sean „Diddy“ Combs hat es nun selbst bestätigt: Er wird keinen Plea Deal mit der Staatsanwaltschaft eingehen. In einer Anhörung vor dem Bundesgericht in New York antwortete der 55-jährige Musikproduzent auf die Frage des Richters, ob er die angebotene Abmachung gelesen und abgelehnt habe, knapp: „Ja, das habe ich.“ Damit bleibt es beim geplanten Beginn des mit Spannung erwarteten Prozesses am Montag.

Ein stiller Moment vor einem turbulenten Verfahren

Laut Medienberichten erschien Diddy in hellbrauner Gefängniskleidung. Ein starker Kontrast zu dem früheren Image des Hip-Hop-Moguls, der einst das Genre prägte wie kaum ein anderer. Beim anstehenden Prozess, der am 5. Mai beginnen soll, wird er jedoch in Zivil erscheinen dürfen, so entschied der Richter. Während der Anhörung am Donnerstag (01. Mai) soll er ruhig, beinahe gelassen gewirkt haben.

Mit der Absage ist klar: Sean „Diddy“ Combs stellt sich einem der wohl aufsehenerregendsten Prozesse des Jahres. Die ersten Vorwürfe gegen ihn wurden 2024 laut, seitdem sind mehrere Frauen mit ähnlichen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gegangen. Laut Staatsanwältin Maurene Comey hätte ein Deal eine mildere Strafe ermöglichen können, genaue Details zum Vergleich sind jedoch nicht bekannt. Jetzt droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Der Countdown zum Diddy-Prozess läuft

Die jüngste Anhörung war die letzte vor dem offiziellen Prozessbeginn am Montag (5. Mai). Allerdings startet das Verfahren gegen Diddy zunächst mit der Auswahl der Jury. Es werden bereits potenzielle Geschworene befragt, damit trotz der massiven Medienberichterstattung ein neutrales Gremium von zwölf Geschworenen gefunden werden kann.

Die endgültige Juryzusammenstellung wird innerhalb der nächsten Woche erwartet. Die Eröffnungsplädoyers sind für den 12. Mai angesetzt und der Prozess wird voraussichtlich mindestens acht Wochen dauern.

„Freak Offs“ werfen Schatten auf das Rap-Imperium

Diddy, der auf nicht schuldig plädiert, werden schwere Vorwürfe gemacht: Menschenhandel, organisierte Kriminalität und sexuelle Gewalt. Laut Anklage soll er Personen zu sogenannten „Freak Offs“ gezwungen haben: exzessive Partys, bei denen unter Drogeneinfluss sexuelle Handlungen stattgefunden haben sollen. Die Verteidigung widerspricht: Alles sei einvernehmlich gewesen. Seit September 2024 sitzt Combs nun in Untersuchungshaft. Auch Jay-Z sah sich zuletzt mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert, wenngleich Details bislang nicht öffentlich sind und keine formelle Anklage erhoben wurde.