Yak

Alas Salvation

Octopus Electrical/Kobalt/ Rough Trade

Das Debüt des Londoner Trios trägt die exzessiven Spielarten des Rock in eine weit offene Zukunft.

Garage-Punk – auf diesen Begriff hatte man sich für dieses Londoner Energiebündel mit exzellentem Live-Ruf geeinigt. Und jetzt das mit Steve Mackey (Pulp) gemeinsam produzierte Debüt­album – wie hat die Übersetzung von der Bühne ins Studio geklappt? Hervorragend, das Raubauzige in ihren Songs überlebt auf Platte, die Band fährt wild zwischen den Polen Hymne und Zerstörung hin und her. Dass dabei ein paar his­torische Schrittmacher am Firmament erscheinen, geschenkt.

Man mag den Rock’n’Roll der Stooges („Use Somebody“) hören, den schmutzigen Glamour der Libertines („Dooh Wah“), ein paro­distisches Stück Mekons-Folk („Roll Another“) oder eine Version des furiosen White-Stripes-Blues („Interlude II“). Doch mit jedem neuen Hördurchgang passiert etwas auf ALAS SALVATION. Die Musik scheint Stück für Stück von den Zuschreibungen abzurücken, zu übersteuert auf der einen, zu zerbrechlich auf der anderen Seite kommen die Songs daher, als wären sie noch in der Findungsphase. Das ist der Freiraum, der auf dem Album spür- und hörbar wird, diese Idee von „mehr“, der Kick.

Zum Finale spielen Yak sich über die Strecke von acht Minuten in eine veritable Balladenlust, „Please Don’t Wait For Me“ heißt der mellotronische Ausflug in den Psychedelic-Pop. Auch diesen Trip unternehmen sie mit bewundernswerter Emphase.