Wild Beasts

Last Night All My Dreams Came True

Domino/GoodToGo

Live aus dem Studio: das Farewell-Album der britischen Ausnahme-Art-Rocker, die sich im September aufgelöst haben.

Vielleicht waren die Wild Beasts einfach zu clever und gut, um sich auf so eine Kompromissgeschichte einzulassen, die viele Bands in den späten Kapiteln ihrer Karriere schreiben. Auf der Spitze des Eisbergs kann man ja von ganz oben „Goodbye“ rufen. So geschehen im September vergangenen Jahres, als die britische Band ohne Erwähnung von Differenzen und ziemlich überraschend ihre Auflösung bekannt gab. Letzte Konzerte, letzte Recordings, das war’s.

LAST NIGHT ALL MY DREAMS CAME TRUE kommt einem Live-im-Studio-Rework all der guten und cleveren Songs gleich, das auch an anderer Stelle des Bandkatalogs hätte stehen können. Eine seltsame Platte, die sich im ersten Moment gar nicht erklären kann: Was wollen uns diese im Detail überarbeiteten, etwas anders gerasterten, aus dem Moment aktualisierten Versionen von Großtaten wie „The Devil’s Crayon“ von LIMBO, PANTO (2008) (hier als „The Devil’s Palace“) über „Wanderlust“ von PRESENT TENSE (2014) bis zu den Tracks von BOY KING (2016) erzählen?

Mit jedem Hördurchlauf aber wächst aus den Innenleben dieser Songs noch einmal ein Sentiment, eine Verwirrung, eine Melancholie, ein Nachhall dieser Spielfreude. Eine Musik, die das charakterisiert, was die Wild Beasts waren: elegant zwischen den Stühlen wippend, zwischen Pop und R’n’B, Grandezza und Gender-Nachdenklichkeit. Und dabei ganz weit vorne.

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