We Are Scientists
Lobes
Grönland/Good To Go (VÖ: 20.1.)
Die New Yorker Postpunker bleiben dann doch auf halbem Wege zum Arena-Rock stecken.
Mitte der Nullerjahre waren We Are Scientists Teil der „Class of 2005“ – einer informellen Community an Gitarrenbands, die New Wave und Postpunk mit neuem Schmiss spielten. Der Hit des Trios hieß damals „Nobody Move, Nobody Get Hurt“. Wenn man ihn heute noch einmal abspielt, merkt man, dass die Modernität von damals auch eine Volljährigkeit später noch spürbar ist.
AmazonWas für diesen alten Song der Band super ist, wird für das neue Album LOBES zum Problem: Die achte Platte von We Are Scientists hätte auch die zweite oder vierte sein können (Ne, die erste nicht, denn die klang 2002 anders, nämlich poppunkig-veralbert). Okay, um fair zu sein: Ein Stück wie „Dispense With Sentiment“ spielt geschickt mit Mainstream-Elementen, was der Band 2005 noch nicht in den Sinn gekommen wäre.
Dafür misslingen ihnen bei einigen Tracks die Versuche, Arcade-Fire-Furor und Killers-Größenwahn zusammenzubringen – es bleibt Musik, die klingt, als wäre sie auf halber Strecke zur Arena mit der Bahn an einer Vorstadtstation steckengeblieben. Da ist der Franz-Ferdinand- Gedächtnis-Sound von „Less From You“ deutlich besser. Und zeitloser.