Wayne Hancock

Ride

Bloodshot/Indigo

Wayne Hancock lässt den Alternative Country einfach links liegen.

Wayne Hancock trägt ein wollüstiges Pin-up auf dem Unterarm und Hemden mit dem Hoheitszeichen seiner Heimat. Hancock ist Texaner. Seit er zwölf ist, schreibt und singt er Countrysongs, mit 18 triumphierte er beim Wrangler Country Showdown, anschließend ging er für sechs Jahre zum Militär. Dass er als alternativer Countrysänger gilt, hat weniger mit ihm zu tun, seiner Musik und seinem Leben als mit dem gepflegten Dünkel gegenüber der konservativen, volkstümlichen, ländlichen Musik Amerikas. Auch Hancock mag den Industrieschlager aus Nashville nicht. Doch nicht aus ideologischen Erwägungen, sondern weil der sein Ohr beleidigt und seinen Lokalstolz. Unbeirrt spielt er auf Ride wieder konservative, volkstümliche, ländliche Musik wie „Best To Be Alone“. Ein unverschämtes Plagiat aus allerlei Hank-Williams-Klassikern, samt Schluckauf und im Abendwind verwehenden Pedalgitarrenwolken. Jeder Song erinnert an die Gründerzeit des kommerziellen Country. Hank Williams III sagt über Hancock: „Er hat mehr Hank Sr. in sich als Hank Jr. oder ich. Er ist der wahre Erbe.“ Countryfreunde nennen ihn „The Train“, und man hört auch warum. Er ebnet alles ein, was ihm im Weg steht, rechts und links.