Villagers

Where Have You Been All My Life?

Domino/GoodToGo VÖ: 8. Januar 2016

Conor O’Brien hat das Tempo angezogen. Nicht einmal ein Jahr nach DARLING ARITHMETIC arrangiert er ausgewählte Stücke aus seinem Folk-Rock-Œuvre um.

Nun gut, taufrisch sind die Songs auf WHERE HAVE YOU BEEN ALL MY LIFE? mehrheitlich nicht. Schließlich handelt es sich um Neuaufnahmen einiger Stücke vom Villagers-Debüt BECOMING A JACKAL aus dem Jahr 2010, dem ebenso poetischen Nachfolger „{AWAYLAND}“, sowie dem intimen DARLING ARITHMETIC – allesamt übrigens Nummer-eins-Platten in der irischen Heimat Conor O’Briens.

Dafür schloss sich O’Brien für einen Tag im Juni 2015 in den RAK-Studios in London ein. Er wollte mit der umarrangierten Song-Auswahl den Versuch wagen, die Magie seiner sehr gut besuchten Live-Shows einzufangen. Während aktuellere Lieder, wie „Courage“ und „Hot Scary Summer“ aus dem erst im April erschienenen DARLING ARITHMETIC noch deutlich der Albumversion entsprechen, wirken insbesondere „That Day“ und „Set The Tigers Free“ vom ersten Album tatsächlich wie spannende Mutationen. Sie sind nun noch intensiver, schwelgerischer.

O’Briens Stimme setzt sich klar von der satten Instrumentierung ab. Einzig „Memoir“ wirkt zunächst ein klein wenig wie ein Fremdkörper, ist er doch auf keiner der bisherigen Platten enthalten. Das Stück schrieb O’Brien für Charlotte Gainsbourg – doch aus seinem Munde erhält die Zeile „You were the lighthouse to my broken boat“ noch einmal ein neues Gewicht. Dieser Mann weiß, wie man elegant leidet.