Tricky
Fall To Pieces
False Idols/Indigo (VÖ : 4.9.)
Der TripHop-Pionier kämpft mit dem ersten Album nach dem Tod seiner 24-jährigen Tochter.
FALL TO PIECES braucht mehrere Anläufe. Zu Beginn bleibt das 14. Studiowerk des Veteranen aus Bristol skizzenhaft. Kaum haben die schummrigen Stücke begonnen, schon enden sie unvermittelt. Wie ein Nebel legt sich Trickys Mood über die hypnotischen Songs, singt „I hate this fucking pain“ und „Don’t let it get you down“. Als wisse er nicht, wohin er überhaupt will, weicht er zurück, sobald sich ein Start abzeichnet.
AmazonErst der sechste Track „Chills Me To The Bone“ führt aus dem Dickicht heraus. Doch bereits nach dem bezirzenden „Fall Please“ fängt die Platte wieder an zu zerfasern. Dabei übernimmt Tricky den meisten Raum des Albums nicht selbst, er agiert eher im Hintergrund. Die Hauptrolle überlässt er ganz der Sängerin Marta.
Mit etwas über 28 Minuten noch kürzer als MIXED RACE, sticht das Ende 2019 in Berlin aufgenommene Album selbst aus der nicht gerade abwechslungsarmen Diskografie des Sängers und Produzenten heraus. Eine Bestandsaufnahme seines Seelenlebens, zerkratzt, vernarbt, aber nicht hoffnungslos. „Du musst verdammt noch mal aufstehen und kämpfen“, erklärt er seine Verfassung. „Im Moment befinde ich mich im Kampfmodus.“