Tom Morello
The Atlas Underground
BMG Rights/Warner
Crossover – 20 Jahre zu spät.
In Supergroups fühlt er sich wohl: bei Audioslave, den Prophets Of Rage, in der E Street Band. Da überrascht es nicht, dass sich Tom Morello für sein erstes Soloalbum unter eigenem Namen eine Riege prominenter Kollegen ins Studio geholt hat: Portugal. The Man, Big Boi, Steve Aoki und viele, viele andere.
Was diese Damen und Herren zusammen eingespielt haben, klingt, als hätten die Soundtracks zu „Judgement Day“ und „Spawn“ ein Schreibaby gezeugt. Sie erinnern sich? Das waren Sampler, auf denen Rockbands auf HipHop-Acts und DJs trafen. Das Ergebnis nannte man Crossover. Wir hielten es für die Zukunft. Tom Morello tut das mehr als 20 Jahre später offenbar immer noch – und geht einen Schritt weiter: Auf THE ATLAS UNDERGROUND vermählt er Rock, HipHop und EDM. Alles gleichzeitig, turned up to 11. Da ballern Beats über pentatonische Wah-Wah-Riffs, und Tim McIlrath von Rise Against kreischt dazu wie Marilyn Manson.
Man muss gute Nerven oder zumindest ADHS haben, um das auszuhalten. Plötzlich wünscht man sich den Nightwatchman zurück. Sie erinnern sich? Tom Morellos Alter Ego mit der Akustischen. Die ist wenigstens nicht so verdammt laut.
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