The Veils
Total Depravity
Nettwerk/Soulfood
Indierock-Empfehlung: Einfach mal richtig auskotzen!
Es sieht so aus, als würde Mona Lisa schwarzes Blut kotzen. Das denkt man beim Anblick von TOTAL DEPRAVITY, der fünften The-Veils-Platte. Der Inhalt klingt wie immer lebensmüde. Die Songzeile „Demon, demon, honey, honey“ aus „A Bit On The Side“ ist beispielsweise kein ABBA-Verschnitt, sondern ein melancholisch aufkochendes Indie-Stück, das zwischen dem Refrain ruhig vor sich hin brodelt.
In „Here Come The Dead“ wird der Todeswunsch mit einem betörenden Bass und schrillen, elektrischen Gitarren bekräftigt. Generell sind die Songs auf TOTAL DEPRAVITY elektronischer als auf den vorherigen Platten. Zum Kotzen bringt das einen nicht, um düster Mona Lisa aufzugreifen, doch zum Ausflippen ist es auch nicht. Was an den nur teils schön düsteren Kompositionen von der fünfköpfigen britischen Band liegt und an Andrews Stimme. Er sollte mal wirklich kotzen! Und es sich von der Seele singen! Oder sitzt der Schmerz nicht so tief?