The Chemical Brothers
No Geography
Virgin/Universal (VÖ: 12.4.)
Retro-Dance zwischen Sample-Orgie, Big Beats und Hi-NRG.
Die Chemical Brothers und andere Big-Beat-Helden waren Mitte der 90er-Jahre angetreten, um mithilfe ihrer „Block Rockin’ Beats“ die Tanzflächen von den Dance-Pop-Acts zu befreien, die jeden Winkel mit ihrem Hi-Energy-Sound verstopften. Ein Vierteljahrhundert später jedoch klingt das Eröffnungsstück des neunten Chemical-
Brothers-Album wie eine Hommage an „Big Fun“ von Inner City, und man benötigt nicht viel Fantasie, um mittendrin Mr. Presidents „Coco Jambo“ mitzusingen.
Retro und ironisch ist diese Platte, Tom Rowlands und Ed Simons verzichteten auf eine lange Gästeliste, das war auf dem Vorgänger BORN IN THE ECHOES noch anders, da hatten die Featurings von Beck über St. Vincent bis Q-Tip ordentlich Wirbel erzeugt. Dieses Mal waren dem Duo die Samples wichtiger, auf einigen Stellen erinnert NO GEOGRAPHY an die frühen Schnipsel-Orgien von Pionieren wie M.A.R.S.S., The Art Of Noise oder Paul Hardcastle. Der Ansatz ist nicht übel, sorgt aber auch dafür, dass die Chemical Brothers nun endgültig ein Vintage-Act sind.