Swutscher

Wilde deutsche Prärie

Staatsakt/Caroline/Universal

Besuffski-Rock und knarziger Lo-Fi-Folk für den romantischen Kauz in uns.

Während sich die Heimat-Horste und -Hasser darüber fetzen, was nun zu Deutschland gehört, können wir uns vielleicht darauf einigen: Die Eiche-Rustikal-Kaschemme ist Kulturgut, zugleich soziales Biotop und Sehnsuchtsort für alle verlorenen Kinder. Finden wohl auch Swutscher aus der Nähe von Hamburg, die den Spelunken des Landes die Rumtreiber-Shantys, Chansons und Garagenrock-Schunkler auf ihrem Debütalbum gewidmet haben.

Swutscher werden romantisch im neuen Video zu „Karussell“
WILDE DEUTSCHE PRÄRIE ist eine Liebeserklärung an den Schmiersuff, aber auch an die Romantik und Widrigkeiten des Provinzlebens – konsequent eingesungen, -geschrammelt und -georgelt, als hätten die sechs tatsächlich einen sitzen. Selbst wenn Tobias Bamborschke mit Swutscher im „Bierstübchen“ Platz nimmt, quillt aus dem Hahn nicht jene lebensmüde Traurigkeit, die Bamborschkes Band Isolation Berlin in die Kneipe treibt.

Swutscher sind die Stimme der unglamourösen Outlaws, knallen ihre Wut dem „V-Mann im Blaumann“ als Postpunk-Wüstlinge um die Ohren – und wollen doch manchmal ganz woanders sein: Unterwegs nämlich, wenn sie im Südstaaten-Blues „Von A nach B zu C“ davon träumen, im Fiat Panda durchzubrennen. Mit Susi. Wer jemals an einer Ausfallstraße in der Pampa auf den Bus oder ein schöneres Leben gewartet hat, den kann das nicht kalt lassen.

Klingt wie: Element Of Crime: Mittelpunkt der Welt (2005) / Doc Schoko: Schlecht dran/Gut drauf (2009) / Chuckamuck: Wild For Adventure (2011)