Squirrel Flower

Planet (i)

Full Time Hobby/Rough Trade (VÖ: 25.6.)

Die Amerikanerin setzt auf poetischen Dream Rock aus der Bubble der Verhaltenheit.

Schon lange sind Filterblasen keine reine Markt-Manipulationsstrategie großer Internetkonzerne mehr, sondern prägen unser soziales Netz und wie wir mit Narzissmen, uns selbst und der Umwelt umgehen. Daran gemahnt – wenig subtil – Squirrel Flower aka. Ella Williams, wenn sie für ihr Video zu „Hurt A Fly“ in einem aufgeblasenen Ball über eine Wiese rollt. Aber: Das zugehörige Album PLANET (I) greift weiter.

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Im großen Opener „I’ll Go Running“ wird der kapitalistische Selbstverwirklichungswahn im Liebeskummer gespiegelt: „I’ll be newer than before“, singt Williams mit zärtlich gedrungener Verzweiflung. Dieses Selbsterneuerungsversprechen wird zum Glück musikalisch nicht eingelöst, was beweist, dass die 24-Jährige ziemlich genau weiß, wovon sie hier singt.

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Vielmehr feilt Squirrel Flower weiter an ihrem unaufdringlichen, poetischen Dream Rock: (Bass-)Gitarre, Drums und hallbelegte Verlassenheits-Poesie nehmen während der Songs Fahrt auf. Verzerrt und durch weitere Instrumente unterlegt, lärmt es ein bisschen, aber meistens wird es nur laut, damit sich am Ende alles in sich selbst zurückzuziehen kann. Obwohl das Songwriting zum Teil etwas unfertig wirkt, kann PLANET (I) am Ende gerade durch seine Verhaltenheit punkten.

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