Sophie Jamieson

Choosing

PIAS/Bella Union/Rough Trade (VÖ: 2.12.)

Whiskey am Strand ist noch das  geringste Problem der Singer/Songwriterin aus London.

Es geht um Löcher in der Erinnerung, um Liebe und Streit, Blut läuft übers Laken, am Nachmittag wird Whiskey am Strand getrunken, die Songs heißen „Sink“ oder „Violence“, sie handeln immer wieder von Alkohol und dunklen Nächten. „I’m starving“, singt Sophie Jamieson, oder sie wundert sich, wenn auch im Songtitel ohne Fragezeichen: „Who Will I Be“.

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Ja, es geht darum, sich selbst beim Untergehen zuzusehen, es geht ums Sichverlieren und den Verlust anderer. Vor allem aber geht es auf CHOOSING, dem Debütalbum der Londoner Musikerin, um ihre Stimme, die viel mehr erzählt als die Worte, die sie herauspresst, stöhnt, brummt, knurrt.

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Nein, die Singer/Songwriterin ist keine Vokalakrobatin, aber sie gibt allen Wunden und Narben einen eigenen Ton. Folgerichtig wird diese Stimme nur vorsichtig von Musik begleitet, von sparsamen Gitarren, von gelegentlichem Piano. Es gibt Popmusik, die ihren Reiz daraus bezieht, dass man jemandem ganz nah rücken kann. So nah wie Sophie Jamieson durfte man lange niemand mehr kommen.

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