Slow Steve

Adventures

Morr Music/Indigo

Analoger Popcharme in Vollendung.

Bereits die im Mai 2015 veröffentlichte EP „Steps“ ließ erahnen, welches Potenzial in dieser Band um Ex-Fenster-Mitglied Rémi Letournelle steckt. Die hohen Erwartungen werden auf ihrem Debüt­album ADVENTURES nicht enttäuscht. Der Musiker aus Reims spielte die meisten Instrumente selbst ein und arbeitete beim Songwriting nur mit Charley Vecten zusammen, mit dem er Slow Steve 2012 startete.

Entstanden sind elf charmante, oft mit Vintage-Synthies angereicherte Nummern in Rotterdam und Berlin. Eine beseelte Rundreise durch die Geschichte der alternativen Popmusik, von Arthur Russell über Ariel Pink bis hin zu den frühen Future Islands. „Ich hatte Zeichnungen von Jules Verne aus den 20er- und 30er-Jahren in meinem Kopf und wollte eine Art ‚Indiana Jones‘ auf dem Meeresgrund erschaffen“, sagt Rémi. Das gelingt ihm bei einem Stück wie „The Giant Spider Crab From Japan“ absolut.

Wie oft bei gutem Pop darf auch eine Verbeugung vor Brian Wilson nicht fehlen, was der Musiker mit „Bali“ erledigt. Nur eine von vielen Richtungen, in denen sich dieses kleine Wunderwerk in gut einer halben Stunde bewegt. Nicht weniger faszinierend ist das mit kosmischen Synthies vollgepackte „Oscillation“, sowie das mit sonnigem Gitarrenpop veredelte „Sloth“.