Album der Woche

Sinead O’Brien

Time Bend And Break The Bower

Chess Club/Rough Trade (VÖ: 10.6.)

Musik wie Mode: Kunst & Content-Postpunk ohne die mitgelieferte Interpretationshilfe.

Bevor sich Sinead O’Brien auf Musik fokussierte, war sie als Modedesignerin tätig, lernte in den Häusern von John Galliano oder Vivienne Westwood. Ihre Pop-Karriere startete sie dann mit einer Reihe von Singles, das Stück „Kids Stuff “ brachte ihr 2021 erstmals größere Aufmerksamkeit: O‘Briens Sprechgesang-triff-Postpunk-Sound ist zwar nichts grundsätzlich Neues, Dry Cleaning verfolgen ein ähnliches Konzept. Jedoch ist Sinead O’Brien deutlich extrovertierter: Ihre Spoken-Word-Performance besteht nicht aus Monologen, sondern Rollenspielen.

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Worum genau es geht, bleibt häufig off en, hier ist die Musik wie die Mode: ein Statement ohne mitgelieferte Interpretationshilfe. Zu ahnen ist, dass Tracks wie „Girlkind“ oder „End Of Days“ Feminismus, Religions- und Konsumkritik und Apokalypse kombinieren. Die Musik umspielt die gewaltige Wortmacht, O’Briens Band agiert weder aufdringlich noch zurückhaltend, das ist das große Plus von TIME BEND AND BREAK THE BOWER: Kunst und Content trifft auf einen Postpunk, der zeigt, was dieses Genre auszeichnet, wenn man es richtig anwendet: Keine andere Musik ist so sehr in der Lage, Sprache zu unterstützen. Wobei, getanzt werden kann dazu auch, wie besonders „Like Culture“ zeigt.

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