Shearwater :: Animal Joy
Die texanischen Indie-Rocker machen einen großen Sprung nach vorne.
Es ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass Großes passiert ist, wenn der Chef einer Plattenfirma das Album einer Band lobt, die ihm gerade den Rücken gekehrt hat. So wie es Gerard Cosloy von Matador Records getan hat. Er erkennt bei seinen ehemaligen Schützlingen Shearwater jetzt eine „aufregende künstlerische Wiedergeburt“. In der Tat glaubt man, seinen Ohren nicht zu trauen. Auf den Matador-Alben versuchte Jonathan Meiburg mit aller Kraft, das Offensichtliche zu vermeiden. Er versteckte sich hinter komplizierten Gedanken und Arrangements. Jetzt singt er zum Teil wie ein Besessener, für den es um Leben und Tod geht. Die Band schließt sich ihm widerstandslos an und entwickelt einen Druck, den man ihr gar nicht zugetraut hatte. Dabei sollte man nicht den Fehler machen und denken, hier spekuliere jemand auf den schnellen Dollar. Allein die wüsten Noise-Breaks und Gefangenenchöre in „Breaking The Yearlings“ zeigen, dass es wilde Energie ist, von der Meiburg gepackt worden ist. Wie sich Shearwater ohnehin nicht nur auf eine Methode verlassen, nur weil die ihnen gerade Freude bereitet. Die über sechs Minuten lange Ballade „Insolence“ beginnt mit trippigen Beats, die zu Tricky passen würden. Meiburg singt bedächtig wie Mark Hollis, bevor das Stück in einem emotionalen, Gänsehaut erzeugenden Finale endet. Heldenalbum.
Key Tracks: „Animal Life“, „Insolence“
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