Shabason & Krgovich

At Scaramouche

Idée Fixe (VÖ: 7.10.)

Glücklich mit Hund: R’n’B-Pop, der vom Alltäglichen erzählt, ohne banal zu sein.

Die meisten Auftritte von Vorbands vergisst man schnell wieder, zumindest geht’s mir so. Eine Ausnahme: Nicholas Krgovich im Vorprogramm von Destroyer 2017 in München. Wie der Kanadier da ganz alleine am Keyboard saß, seine zärtlichen Lieder sang und zwischendurch von einer alten Kirche erzählte, in der er gerade eine Art Erweckungserlebnis gehabt hatte, ist hängengeblieben. Krgovich hatte davor schon ein paar sehr gute Platten gemacht, von denen keiner was mitkriegte, im Jahr darauf kam dann das Trennungsalbum OUCH: Ein „Sophisticated-Pop-Meisterwerk“, wie unser Rezensent damals schrieb.

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Das Sensitive, die feine Beobachtung ist geblieben, AT SCARAMOUCHE, die zweite Zusammenarbeit des Songwriters mit Multiinstrumentalist Joseph Shabason, handelt aber noch mehr vom Alltäglichen. Dem Hund Wasser geben, das Haus umdekorieren, durch den Ort der Kindheit fahren und feststellen, dass der McDonald’s von früher weg ist. Ein bisschen wie so ein Robert Walser des Pop erzählt Nicholas Krgovich von den kleinen Dingen im Leben, die freilich immer mehr bedeuten als das Offensichtliche.

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„Taking the back lane behind Noni and Papa’s old place, the hedge the same but the house changed”, heißt es einmal zu warmem Keyboard-Sound und säuselnder Jazz-Trompete. Die Songs haben eine liebevolle Melancholie und auch Komik an sich. Und hat man sie erst ein paarmal durchgehört, will man sich einfach nur noch in diese Mischung aus wolkigen Synthesizern, funky Gitarren und subtilem R’n’B-Soft-Pop hineinfallen lassen.

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