Serpentwithfeet 

Soil 

Tri Angle/ Secretly Canadian / Cargo

Weirdo-Gospel und dunkle Elektro-Dramen: Ein Debütalbum mit queeren Lovesongs voller Sex und Spiritualität. 

„I called all your ex-boyfriends and asked them for a kiss“, besingt Josiah Wise seine Obsessionen in „Fragrant“: „I needed to know if they still carried your fragrance.“ Wise ist Kopf und Herz hinter dem Einmannprojekt Serpentwithfeet und schreibt wunderbar weirde Lovesongs: theatralisch und schwer wie ein Dostojewski-Roman, aufrichtig queer wie Frank Ocean auf CHANNEL ORANGE, freigeistig wie der kreative New Yorker Underground, aus dem Wise hervorgegangen ist. Auf SOIL zieht seine Stimme ihre Kreise durch die Sounds einer neofuturistischen, ortlosen Clublandschaft.

Nach der Zusammenarbeit mit Produzent The Haxan Cloak für seine „Blisters“-EP hat diesmal Katie Gately geholfen. Man hört zwar noch das Ächzen der Drum Machines und den hingeklöppelten Industrial-Noise. Die perkussiven Elemente folgen aber selten durchgehenden Mustern, sie formen sich in unsteten Fließbewegungen immer weiter. Kontinuität bekommen die Stücke auch vom unablässigen, gesanglichen Durchspielen der R’n’B- und Gospel-Formen.

Mit seiner durchdringenden, oft vervielfältigten Stimme lamentiert Wise in Songs mit bezeichnenden Titeln wie „Messy“ und „Mourning Song“ über den quälenden – bei ihm immer mythischen – Zustand des Verliebtseins. In einem Meta-Moment im Closer „Bless Ur Heart“ fragt er, was das alles mit uns macht: „Will my songs (…) inspire sudden lovers to kiss with mouths they don’t have yet?“ 

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