Ryan Adams

Wednesdays

Paxam/Rough Trade (VÖ: 11.12.)

Auf seinem siebzehnten Album sieht sich der Singer/Songwriter mit seinen Dämonen konfrontiert – und kontert musikalisch faszinierend fragil.

Ursprünglich hätte WEDNESDAYS bereits im Jahr 2019 erscheinen sollen. Doch dann kamen die Vorwürfe des emotionalen und sexuellen Missbrauchs, die unter anderem von Ex-Lebensgefährtinnen und Mitmusikerinnen wie Mandy Moore und Phoebe Bridgers erhoben wurden. Inzwischen sind zumindest die FBI-Untersuchungen bezüglich eines Sex-Video-Chats mit einer Minderjährigen
offiziell eingestellt.

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Darüber, ob WEDNESDAYS nun dasselbe, lediglich aufgeschobene Album, oder doch ein emotional und inhaltlich modifiziertes ist, lässt sich lediglich spekulieren. Fest steht, dass Adams bereits im Klavier-getragenen Opener „I’m Sorry And I Love You“ sein Herz reumütig auf der Zunge zu tragen scheint. Bis auf den herrlich rumpelnd georgelten Country-Rock-Ausbruch „Birmingham“, von Produzent Don Was als intimes Kammerspiel inszeniert, stehen Adams’ Zupfgitarre, vor allem aber seine Stimme und Worte im Vordergrund.

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Dass WEDNESDAYS von Verlusten, Trennungen und Katerstimmung beherrscht wird, offenbart sich nicht erst im BLOOD-ON-THE TRACKS-nahen, tollen Titelsong. „My demons, alcohol and freedom / A King without a Queen / A King without a kingdom“, singt Adams in „Poison & Pain“. Zeilen, die – zugegeben – nicht seine eigene Geschichte erzählen müssen, sondern genauso gut auch von Johnny Depp handeln könnten.

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So wird es sicherlich Leute geben, denen ein etwaiges Buße-Bewusstsein nicht weit genug geht. Genauso wie es Leute geben wird, die die Rehabilitation von Adams wohl kategorisch ausschließen werden – und damit eines seiner besten Soloalben seit den Arbeiten mit den Cardinals verpassen.

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