Rostam
Changephobia
Matsor Projects/Secretly Canadian/Cargo (VÖ: 4.6.)
Der ehemalige Wochenendvampir spielt eklektizistischen Pop ohne Scheu vor dem Wandel.
Nimmt man Rostam Batmanglij beim Wort, so wäre „Changephoria“ womöglich der treffendere Albumtitel gewesen. Handelt es sich bei CHANGEPHOBIA nach Auskunft des einst maßgeblich soundprägenden Vampire Weekenders doch weniger um eine Sammlung an Songs, die um die Angst vor dem Wandel kreist, als vielmehr um eine, die das belebende Potenzial hervorhebt, das im Überwinden solcher Ängste liegt.
AmazonSei’s drum. Mit dem Nachfolger des wunderbar eklektischen, aber mitunter auch etwas arg verhuschten Solodebüts HALF-LIGHT beweist Rostam jedenfalls, dass er durchaus Spaß am Wandel hat. Stubenwarmer Folk-Pop mit Fridays-for-Future-Protest-Note („These Kids We Knew“), fluffig per Saxofon angejazzter Neo-Soul („Unfold You“) oder eine hübsch poppifizierte Hommage an die Heartland-Rock-Umdeutungen à la The War On Drugs („4Runner“) sprechen da ebenso für sich wie die federleichte Melancholie des Titelsongs.
Und dann ist da ja noch diese grandios verstolperte Auto-Tune-Nummer namens „Kinney“, deren Uptempo plötzlich in einem derart erfrischend verschepperten Indie-Rock-Finale mündet, dass nur zu klar wird, warum Rostams Ausstieg ein echter Verlust für Vampire Weekend war. Langweilig wird’s hier nie.